Die jährlichen Kostensteigerungen überschreiten regelmäßig die Erlössteigerungen, die wesentlich durch die Veränderung der Landesbasisfallwerte bestimmt werden. Aktuell zeigt gibt es laut des Beratungsunternehmens Curacon eine Differenzspanne von 42 Prozent (für das Jahr 2023). Dementsprechend zeigt die Entwicklung der Jahresergebnisse nach unten. Laut Curacon-Umfrage haben im vergangenen Jahr 55 Prozent der Krankenhäuser einen Jahresfehlbetrag erwirtschaftet (2022: 38 Prozent), 15 Prozent hatten ein ausgeglichenes Ergebnis und 31 Prozent erwirtschafteten ein Plus.
Curacon zählt auch die Zahl der Klinikinsolvenzen. 2023 waren es insgesamt 30, im laufenden Jahr sind es bereits 21 (Stand September). Curacon-Chef Christan Heitmann rechnet damit, dass die Zahl vom Vorjahr noch übertroffen wird. Die höchste Insolvenzquote hat das Saarland mit 3,3 (je hundert Kliniken), gefolgt von Rheinland-Pfalz mit 3,06 und Nordrhein-Westfalen mit 2,37.
Curacon machte auch auf die gegenläufige Entwicklung von Fallzahlen und Personalwachstum aufmerksam. Während die Bettenauslastung 2023 im Vergleich zum Vorjahr von 70,6 Prozent auf 67,8 Prozent sank, gab es beim Personal einen Zuwachs von 2,8 Prozent. Für dieses Absenken der Produktivität machte Heitmann unter anderem das Pflegebudget und den hohen Krankenstand in Kliniken verantwortlich. Die Fallzahlen sind 2023 bekanntlich im Vergleich zu den Vorjahren leicht gestiegen, erreichen aber nicht das Niveau von 2019.
Die Zahlen sind Teil der Krankenhaus-Controlling-Studie, die Curacon mit dem Deutschen Verband der Krankenhaus-Controller durchführt.