Drohnen im Krankenhaus

In die Ladeluke, fertig, los!

  • Innovation
  • Szene
  • 09.05.2025

f&w

Ausgabe 5/2025

Seite 388

Für den Transport von Laborproben setzt Asklepios auf Drohnen. Die fliegenden Helferlein legen rund 60 Kilometer Luftlinie zurück. 

Im Interview: Patrick Hauser, Geschäftsführer der Medilys Laborgesellschaft der Asklepios Kliniken Hamburg.

Herr Hauser, warum setzen die Asklepios Kliniken im Norden auf den Lufttransport?

Die Drohnen verbinden die Häuser direkt miteinander. In der Luftlinie sparen sie über 20 Kilometer Strecke ein und mit der Fluggeschwindigkeit von 30 m/s über 30 Minuten reine Fahrtzeit. Mit der Fensterlandung wird die Zeit für die Inhouse-Logistik eingespart. Die Drohne transportiert Monovetten, Stuhl- und Urinröhrchen, Abstriche, Blutkulturflaschen und andere Laborproben, aber keine Gewebeproben. Durch die Fensterlandung entfallen die Logistikprozesse komplett, die Proben fliegen direkt von der Station ins Labor.

Wie läuft der Transportprozess im Detail ab?

Die Proben werden in eine Probenbox gegeben, die in einer Thermo-Umverpackung in die Drohne kommt. Die Fracht wird durch die Ladeluken in die Drohne gegeben. Sie ist, sofern sie geladen ist, abflugbereit. Die Drohne fliegt dann die Strecke zum Medilys-Labor in Bad Oldesloe – nach der Landung verläuft dort der Prozess rückwärts. Wenn die Probenröhrchen entnommen sind, werden sie entweder vor Ort analysiert oder bei Spezialuntersuchungen – im Moment noch per Auto – in das Zentrallabor nach Altona übersendet. Die Drohne fliegt die Wegpunkte autonom ab und startet oder landet eigenständig. Noch ist immer ein Operator aus Kroatien aufgeschaltet, der bei unerwarteten Situationen im Bedarfsfall manuell eingreifen kann.

Wie oft und wie schnell fliegt die Drohne?

Die Drohne fliegt aktuell einmal pro Tag mit bis zu 100 km/h zwischen den Standorten. Die Proben werden ausschließlich von Selent nach Bad Oldesloe transportiert, der Rückflug erfolgt ohne Ladung. Die Drohne wiegt mit Akkus 21 kg und kann Fracht mit bis zu 4 kg Gesamtgewicht aufnehmen. Die Proben sind entsprechend der UN 3373 verpackt.

Sind Sie noch Teil des Hamburger Drohnenprojekts Medifly? Und wie geht es weiter?

Wir sind froh und stolz, weiterhin aktiv im Projekt Medifly zu sein und werden uns weiter beteiligen sowie unsere bereits gewonnenen Erfahrungen einfließen lassen. Eine Verbindung aller Asklepios-Häuser wäre nicht zielführend. Die Anbindung von verschiedenen Kliniken an die Labore ist aber sehr kurzfristig angedacht. Neben der Erweiterung der Startstrecke nach Hamburg-Harburg in den nächsten Wochen sind in den kommenden Monaten Streckennetze in Bayern und Hessen in konkreter Planung.

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