Die christlichen Klinikverbände kritisieren die mögliche Einführung von Mindestmengen für bestimmte Behandlungen im Krankenhaus. Anlässlich des beginnenden Bundestagswahlkampfs appelliert der stellvertretende Vorsitzende des Katholischen Krankenhausverbands Deutschlands (KKVD), Ingo Morell, in einer Mitteilung an die Politik, in der Spezialisierungsdebatte nicht den Versorgungsauftrag in der Fläche aus den Augen zu verlieren. Als Beispiel nennt Morell die Geburtshilfe. „Mindestmengen sollen Risiken verringern, aber als singuläres Kriterium für die Zulassung von Kliniken zur Leistungserbringung eignen sie sich definitiv nicht.“
Auch die geplanten Personaluntergrenzen treffen bei den christlichen Häusern auf Kritik. Viele Kliniken würden sich schon heute wegen Personalmangel außerstande sehen, alle Pflegestellen zu besetzen. Daher sei es statt fester Vorgaben zunächst wichtiger, den Pflegeberuf attraktiver zu gestalten und für mehr Fachkräfte auf dem Arbeitsmarkt zu sorgen.
Für die Notfallversorgung an deutschen Kliniken forderten die christlichen Krankenhäuser die Einführung einer sektorenübergreifenden, extrabudgetären Gesamtvergütung. Es sei nicht länger hinzunehmen, dass den Krankenhäuser in Deutschland jährlich Kosten von rund einer Milliarde Euro entstünden. Daher bekräftigten die Verbände ihre Forderung, die ambulante und stationäre Notfallversorgung neu zu strukturieren.