Die wichtigsten wirtschaftspolitischen Weichenstellungen werden nach Ansicht von Finanzstaatssekretär Jens Spahn (CDU) in den Ministerien für Gesundheit, Arbeit und Finanzen gestellt, weniger im Bundeswirtschaftsministerium. „Ich würde mir mehr Wirtschaftspolitiker wünschen, die sich in Themen wie Gesundheit einarbeiten“, sagt Spahn im Interview der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Im Gesundheitsbereich werde für die größte Wirtschaftsbranche des Landes mit fünf Millionen Beschäftigten der Rahmen gesetzt.
Der Vorsitzende des Fachausschusses Gesundheit der CDU bekräftigte ferner das Ziel, die Lohnzusatzkosten für Betriebe unter 20 Prozent zu halten. „Das sichert Arbeitsplätze.“ Die von der SPD geforderter Rückkehr zu einer paritätischen Finanzierung der Krankenkassenbeiträge bezeichnet er als „eine Chimäre“. Spahn: „Die Arbeitgeber zahlen Milliarden für die Lohnfortzahlung bei Krankheit.“ Trotzdem könne der Zusatzbeitrag, den die Arbeitnehmer derzeit alleine schultern und der zu Sozialbeiträgen von insgesamt (Arbeitgeber- und Arbeitnehmeranteil) mehr als 40 Prozent führt, nicht unendlich steigen. „Aber statt immer höherer Kosten kann man ja auch effizienter versorgen“, argumentiert Spahn