Krankenhäusern fehlt es an grundsätzlichen Informationen aus den Telematik-Testregionen sowie zum Stand und der technischen Architektur des künftigen Gesundheitsnetzwerkes. Hintergrund ist der Start der lange angekündigten und immer wieder verzögerten Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens. In einem Jahr schon sollen über die Telematik die Daten aller deutschen Patienten verfügbar sein, sagt das E-Health-Gesetz. Doch: "Es gibt zu wenige zuverlässige und verbindliche Aussagen", sagt die IT-Chefin des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein in der aktuellen Ausgabe von "f&w - führen und wirtschaften im Krankenhaus". Aktuelle Recherchen haben ergeben, dass die verantwortliche Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte (Gematik) Kliniken und Herstellern noch einige Informationen schuldig ist.
Allen voran zur IT-Struktur aus Kartenlesegeräten, Zugriffsrechten und Konnektoren. Die Geräte sind trotz des vergangene Woche bekannt gegebenen Starts des "Online-Produktivbetriebs" durch die Gematik für die Kliniken nach wie vor nicht verfügbar. Man erwarte nun die Zulassungsanträge der Industrie, sagt die Gematik. Die Hersteller seien nun "am Zuge", und Zulassungen würden ab Herbst erfolgen. Klinik-IT'ler zweifeln. „Weil wir keine aktuellen Informationen aus den laufenden Pilotregionen erhalten, können wir nicht einschätzen, ob die vorgesehenen Geräte auch tauglich sind für den Einsatz in großen Häusern wie dem unseren oder ob nicht noch mehr Konnektoren aufwendig eingebunden werden müssen“, sagt IT-Chefin Knöchel und wiederholt damit die grundsätzlichen Fragestellungen und die damit verbundene Kritik, die Klinik-IT-Leiter seit Langem an der Informationspolitik der Gematik äußern.
Auch Industrievertreter haben sich dieser Kritik angeschlossen. Mehr zum dem Stand des Telematik-Rollouts und den Auswirkungen auf die Klinik-IT lesen Abonnenten jetzt im Bericht auf BibliomedManager und in der aktuellen Ausgabe von "f&w - führen und wirtschaften im Krankenhaus".