Die Einführung einer Bürgerversicherung könnte womöglich dazu führen, dass derzeit gesetzlich Versicherte mehr zahlen müssten als bisher. Laut einer Studie des Kieler Instituts für Mikrodaten-Analyse (IfMDA) würde der Beitragssatz der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) um 1,5 Prozentpunkte steigen, wenn es eine Einheitskasse gäbe. Die Zahllast für die Private Krankenversicherung (PKV) würde hingegen um 40 Prozent sinken. Für die Berechnung ging das IfMDA davon aus, dass die Gesamteinnahmen und -ausgaben für die gesetzliche und private Krankenversicherung gleich bleiben würden.
Im Bundestagswahlkampf sprechen sich derzeit SPD, die Grünen und die Linke für eine Bürgerversicherung aus. Union und FDP lehnen sie ab. Besonders vehement stellt sich auch die Ärzteschaft gegen eine einheitliche Krankenversicherung. Erst gestern hatte der Vorsitzende des Hartmannbundes, Klaus Reinhardt, das Hamburger Vorhaben kritisiert, nach dem künftig gesetzlich versicherte Beamte eine Pauschale in Höhe des hälftigen GKV-Versicherungsbeitrags erhalten können. Damit versuche die SPD in Hamburg „durch die Hintertür“ die Bürgerversicherung einzuführen, so Reinhardt.