Die Arzneimittelausgaben der Privaten Krankenversicherung (PKV) je Versicherten sind im Jahr 2015 um 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. In der Gesetzlichen Krankenversicherung lag der Anstieg bei 3,8 Prozent, geht aus einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der PKV (WIP) hervor. Eine Ursache für den Ausgabenanstieg sieht das WIP in der Alterung der Bevölkerung. Außerdem führt das Institut die höheren Ausgaben darauf zurück, dass sich in manchen Bereichen innovativere und häufig teurere Arzneimittel durchsetzten.
Überdurchschnittlich hoch sind die Kosten laut der Untersuchung unter anderem bei antineoplastischen und immunmodulierenden Mitteln sowie Antiinfektiva zur systemischen Anwendung gestiegen. Auch bei Medikamenten zur Behandlung der Sinnesorgane war dies der Fall. Biopharmazeutika ersetzten schrittweise die bisherigen – in der Regel deutlich günstigeren – Standardtherapien, so das WIP. So würden beispielsweise in der Rheumatherapie in weiter zunehmendem Maße TNF-alpha-Inhibitoren verordnet. Außerdem seien in der Krebstherapie in den vergangenen Jahren eine Reihe von Medikamenten mit teilweise innovativen Therapieansätzen zugelassen worden, die zusätzlich zur bisherigen Therapie („add on“) verordnet werden. Insgesamt gaben Privatversicherte im Jahr 2015 laut der WIP-Studie 874 Millionen Euro mehr für Arzneimittel aus, als wenn sie gesetzlich krankenversichert gewesen wären.