Die bayerischen Krankenkassen haben die Errichtung eines neuen Krankenhauses im Landkreis München abgelehnt. Für das Vorhaben eines privaten Trägers in Kirchheim gab es im Krankenhaus-Planungsausschuss keine Mehrheit, teilte die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassenverbände in Bayern am Freitag mit. Nun muss das Bayerische Gesundheitsministerium über den Antrag entscheiden. Nach Ansicht der Krankenkassen gibt es in München keinen Bedarf für weitere Krankenhausbetten. Im Stadtgebiet stünden für die stationäre Versorgung 77 Betten je 10.000 Einwohner zur Verfügung – und damit mehr als beispielsweise in anderen Großstädten wie Berlin (57,2 Betten) und Hamburg (69,9 Betten). Bayern sei von einer „strukturellen Überversorgung geprägt“, argumentieren die Kassen weiter. Während dort laut Krankenhaus Rating Report auf zehn Millionen Einwohner 246 Krankenhäuser kommen, sind es in Baden-Württemberg 200, in Nordrhein-Westfalen 195. „Neue Bettenkapazitäten verfestigen die ungünstigen Strukturen und erhöhen den wirtschaftlichen Druck unnötig“, schließt die Arbeitsgemeinschaft der Krankenkassen daraus.
