Mehr als zwanzig Wissenschaftsorganisationen und Wirtschaftsverbände haben mit Blick auf die anstehenden Koalitionsverhandlungen gefordert, eine steuerliche Forschungsförderung einzuführen. „Um bundesweit nachhaltige Innovationsimpulse zu erzielen, muss die steuerliche Forschungsförderung den innovativen Unternehmen zugänglich sein“, heißt es in dem Papier, das unter anderem der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI), der Verband forschender Arzneimittelhersteller (VfA) und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) erstellt haben. Die steuerliche Unterstützung solle einen Anreiz für mehr Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten in der Wirtschaft setzen und die Eigeninitiative der Unternehmen stärken, heißt es in dem Papier. Externe Entwicklungsaufwendungen wie die Auftragsforschung sollten künftig als förderfähig berücksichtigt werden.
Die meisten europäischen Nachbarländer hätten längst erkannt, dass eine steuerliche Förderung von Forschung und Entwicklung eine Investition in die Zukunft sei, erklärte der BPI-Vorstandsvorsitzende Martin Zentgraf. Damit bis zum Jahr 2025 insgesamt 3,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und Entwicklung investiert würden, seien zusätzliche Maßnahmen wie die steuerliche Förderung notwendig. Das 3,5-Prozent-Ziel hatte die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode ausgerufen. Derzeit liegt der Wert bei drei Prozent.