Die Grünen haben vorgeschlagen, ein Digitalisierungs-Gesprächsformat nach Vorbild des Pharmadialogs zu starten. Das hat Maria Klein-Schmeink, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bundestags, in einem Brief an Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe angeregt. Im Rahmen eines solchen Formates sollten möglichst bald Probleme, Blockaden und Regelungsdefizite strukturiert und aufgearbeitet werden, so Klein-Schmeink. Dabei solle es beispielsweise darum gehen, wie die elektronische Gesundheitsakte zügig eingeführt und wie die Interoperabilität von Gesundheitsanwendungen gefördert werden könne.
Mit dem E-Health-Gesetz habe Gröhe in der vergangenen Wahlperiode „Jahre der politischen Stagnation beim Ausbau der Telematikinfrastruktur beendet“, lobt Klein-Schmeink in dem Brief. Es gebe jedoch nicht nur Probleme bei der elektronischen Gesundheitskarte. Es fehle zudem eine längerfristige und zusammenhängende politische Strategie für die Digitalisierung im Gesundheitswesen sowie ein darauf aufbauender Rechtsrahmen. In eine ähnliche Richtung gingen im vergangenen Jahr Forderungen des Bundesverbandes Gesundheits-IT (BVITG) im Fachmagazin f&w – führen und wirtschaften im Krankenhaus.
Der Dialog zur Digitalisierung im Gesundheitswesen solle der Politik Handlungsempfehlungen liefern, so Klein-Schmeink. Hierzu sei eine breite Beteiligung notwendig. An den Gesprächen sollten sich nach Vorstellung der Grünen-Politikerin Patienten- und Verbraucherorganisationen, Kostenträger, unterschiedliche Gesundheitsberufe, Wissenschaft, Forschung und Industrie beteiligen. Auch die Länder und der Deutsche Bundestag sollten umfassend einbezogen werden.