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Community Health Nursing
Speziell qualifizierte Pflegefachpersonen sollen künftig eine erweiterte Rolle in der Primärversorgung nach dem Konzept der „Community Health Nursing“ (CHN) übernehmen können, schreibt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) in einer Pressemitteilung von Mitte April. Der DBfK bezeichnet CHN darin als „international bewährt“ und hat ein 75-seitiges Konzept mit dem Titel „Community Health Nursing – Ansatzpunkte für Berufsbild und Curriculum“ auf seiner Internetseite veröffentlicht (www.dbfk.de).
„Angesichts der überfüllten Hausarztpraxen während der gerade abflauenden Grippewelle stellte sich wieder die Frage, wie die Praxen der Allgemeinmedizin besser zu organisieren wären“, erklärt der DBfK weiter und ergänzt: „In diesem Feld könnten Community Health Nurses wichtige Aufgaben übernehmen.“ Nach internationalem Vorbild seien CHN umfassend qualifizierte Pflegefachpersonen, die insbesondere bei Patienten mit langwierigen und chronischen Krankheitsverläufen, bei Pflegebedürftigkeit oder Behinderung die Versorgung mitgestalten, steuern und koordinieren könnten.
Ein entsprechendes Anfang 2017 gestartetes Projekt - gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung - habe zum Ziel, Masterstudiengänge in „Community Health Nursing“ in Deutschland zu implementieren. Das im Rahmen des Projekt nun veröffentlichte Konzept beschreibe im internationalen Vergleich die Aufgaben, Merkmale und notwendigen Kompetenzen von CHN und benenne spezifische Bedingungen in Deutschland. Außerdem skizziere es mögliche Tätigkeitsschwerpunkte und stelle so grundlegende Aspekte zum Aufbau eines Curriculums für einen postgradualen Studiengang vor. Geförderte Hochschulen sollen neben der finanziellen auch die ideelle Unterstützung bei der Entwicklung und Akkreditierung des Studienganges bis 2020 erhalten.