Die Zahl der Krankenhäuser, die Entbindungen vornehmen, ist weiter zurückgegangen. Im Jahr 2016 waren nach Angaben des Statistischen Bundesamtes noch 690 Kliniken in der Geburtshilfe aktiv, wie aus einer Antwort der Bundesregierung an die Bundestagsfraktion der Grünen hervorgeht. Ein Jahr zuvor waren es noch 19 Krankenhäuser mehr.
Während die Zahl der Kliniken mit einer Geburtsstation sinkt, ist die Zahl der Geburten in den vergangenen Jahren wieder gestiegen, alleine von 2015 auf 2016 um 18 Prozent. Angesichts dieser Zahlen forderte Grünen-Gesundheitspolitikerin Kirsten Kappert-Gonther, verbindliche Personalbemessungsinstrumente für Kreißsäle einzuführen. Zudem solle das Bundesgesundheitsministerium klären, wie viele Hebammen in Deutschland zurzeit fehlten.
Um die Geburtshilfen in Krankenhäusern zu stärken, hatte der Gemeinsame Bundesausschuss kürzlich beschlossen, dass künftig auch für Geburtshilfe-Abteilungen ein Sicherstellungszuschlag gezahlt werden kann. Der Zuschlag ist jedoch an bestimmte Qualitätsstandards gebunden. Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG), Gerald Gaß, hatte den Beschluss im Interview mit der Fachzeitschrift f&w als „völlig untauglich“ bezeichnet.