Elf Kassenärztliche Vereinigungen (KVen) an 25 Standorten sollen SmED in den kommenden drei Jahren testen, sagte ZI-Geschäftsführer Dominik Graf von Stillfried. Das Projekt werde vom Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) gefördert. Auch in Krankenhäusern könne das System zum Einsatz kommen, etwa um an einem gemeinsamen Tresen von KV und Klinik zu entscheiden, ob ein Patient ambulant in einer Praxis eines niedergelassenen Arztes oder vom kassenärztlichen Bereitschaftsdienst behandelt werden kann oder doch die Klinik-Infrastruktur benötigt.
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Notfallversorgung
Notfallpatienten sollen künftig zielgenauer den Weg zum richtigen medizinischen Leistungsangebot finden. Dazu hat das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) am Montagvormittag die Software SmED (Strukturiertes medizinisches Einschätzungsverfahren für Deutschland) präsentiert. Diese soll den Disponenten in der Leitstelle des ärztlichen Bereitschaftsdienstes unter der Telefonnummer 116117 bei der Einordung des Patientenbedarfs unterstützen.
Harald Dormann, beratendes Mitglied des Vorstands der Deutschen Gesellschaft Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) und Chefarzt der Zentralen Notaufnahme am Klinikum Fürth, sprach sich auf der Pressekonferenz jedoch dafür aus, das System vor allem an Standorten einzusetzen, wo die KV-Bereitschaftspraxis nicht im Krankenhaus angesiedelt ist. Stephan Hofmeister, stellvertretender Vorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), sagte, dass die neue Software ergänzend zu bestehenden Triage-Systemen in den Krankenhäusern zu sehen sei.