Ballungszentren

Frankfurts Klinikchef für weniger Notaufnahmen

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Frankfurts Klinikchef Jürgen Graf für weniger Notaufnahmen
Derzeit gebe es in Frankfurt 15 Krankenhäuser mit Notaufnahmen. Dazu kommen fünf weitere Krankenhäuser mit Notaufnahmen in Stadt und Kreis Offenbach. Graf hält das für "medizinisch ineffektiv und unwirtschaftlich". © Universitätsmedizin Frankfurt

Der Ärztliche Direktor des Universitätsklinikums Frankfurt, Jürgen Graf, schlägt vor, die Zahl der Notaufnahmen in Ballungszentren zu reduzieren. Statt vieler kleiner Notaufnahmen sollen wenige, gut ausgestattete Kliniken die Versorgung übernehmen.

Der Ärztliche Direktor des Frankfurter Universitätsklinikums schlägt vor, die Zahl der Notaufnahmen in Ballungszentren deutlich zu verringern. Beispielsweise könnten in Frankfurt und Offenbach "bei zielgerichteter Organisation" vier große Notfallaufnahmen ausreichen, sagte Jürgen Graf der Deutschen Presse-Agentur. 

Derzeit gebe es in Frankfurt 15 Krankenhäuser mit Notaufnahmen von 13 verschiedenen Trägern. Dazu kommen fünf weitere Krankenhäuser mit Notaufnahmen in Stadt und Kreis Offenbach.

Dass örtlich so nahe beieinander so viele kleine Krankenhäuser eine eigene Notaufnahme unterhalten, hält Graf für "medizinisch ineffektiv und unwirtschaftlich". Der 24-Stunden-Betrieb koste viel Geld und binde viel Personal. Beides fehle dann an anderer Stelle. Die Herausforderung, dass eine Notaufnahme schnell erreichbar sein müsse, bestünde für ländliche Gebiete, nicht aber für eine Großstadt.

Dort wäre aus seiner Sicht eine Aufteilung besser: Größere Krankenhäuser, die infrastrukturell und personell besser ausgestattet sind, könnten die Notfallversorgung für alle übernehmen. Kleinere Krankenhäuser würden zugunsten der Regelversorgung entlastet, könnten sich besser fokussieren und damit ihren Erhalt sichern. 

Weiterverlegung in passende Krankenhäuser

Es gehe nicht darum, dass die Großen den Kleinen die Patienten wegnehmen, betont Graf. Nach der Erstbeurteilung in der Notaufnahme könnten und sollten möglichst viele Patienten, die keine komplexe Versorgung durch einen Maximalversorger benötigen, zur Weiterbehandlung in das jeweils passende Krankenhaus verlegt werden. 

Derzeit dürfen kleine Krankenhäuser Patienten jederzeit zu Maximalversorgern verweisen, wenn sie medizinisch nicht weiterwissen. Umgekehrt ist das schwerer: Wenn das Universitätsklinikum Patienten verlegen möchte, um Betten für kompliziertere Fälle freizumachen, muss es Abschläge hinnehmen, ebenso wie das aufnehmende Krankenhaus. Auch die Transportkosten werden nicht übernommen.

dpa

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