In der Debatte um Reformen der Notfallversorgung in Deutschland fordern die Grünen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) auf, bis Ende des Jahres Vorschläge zu einer umfassenden Reform vorzulegen. Viele Probleme in den Notaufnahmen ließen sich lösen, wenn es ein "klar verständliches Angebot aus einer Hand“ gebe, so Kirsten Kappert-Gonther, Sprecherin der Grünen-für Gesundheitsförderung. Nötig sei eine Notrufnummer, eine Anlaufstelle und eine einheitliche Ersteinschätzung. Extra-Kosten für Patienten in der Notaufnahmen, wie sie derzeit diskutiert werden, lehnt sie ab. "Gebühren sind der falsche Weg, weil sie Menschen aus finanziellen Gründen davon abhalten können, sich nötige Hilfe zu suchen", so Kappert-Gonther.
Die Diskussion um Gebühren für Notfallpatienten in Kliniken war nach einem Interview des Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, aufgekommen. Darin hatte er erklärt, eine "finanzielle Steuerung wäre genau der Hebel, der helfen würde." Gestern stellte er jedoch klar, dass die KBV Notfallpatienten nicht zur Kasse bitten wolle.