Im Streit zwischen der Leitung des Universitätsklinikums Düsseldorf (UKD) und der Gewerkschaft Verdi zeichnet sich keine Lösung ab. Wie das UKD gestern mitteilte, hat Verdi einen Vorschlag abgelehnt, der unter anderem 100 zusätzliche volle Pflegestellen vorsah. Noch in diesem Jahr sollten 30 zusätzliche Stellen geschaffen werden. „Ich kann absolut nicht verstehen, warum Verdi dieses Angebot ablehnt“, so Ekkehard Zimmer, Kaufmännischer Direktor und stellvertretender Vorstandsvorsitzender des UKD. „Im Sinne der Beschäftigten kann dies sicher nicht mehr sein.“
In Hintergrundgesprächen hatte der Klinikvorstand nach eigenen Angaben eine rechtlich bindende Dienstvereinbarung mit dem örtlichen Personalrat vorgeschlagen. Diese sah unter anderem konkrete Vorgaben zu Sollzahlen auf den Stationen, Personalbesetzungen in der Nacht und ein Konsequenzenmanagement bei Personalausfall vor. Mit diesem Angebot sei der Vorstand „in vielen Punkten sogar deutlich über den Vertrag hinausgegangen“, den Verdi kürzlich mit Universitätsklinika in Baden-Württemberg geschlossen hatte, teilte das UKD mit. Man werde nun auch ohne eine Vereinbarung noch in diesem Jahr 30 Vollzeitstellen in der Pflege schaffen, kündigte UKD-Pflegedirektor Torsten Rantzsch an.
Verdi streikt mittlerweile seit sieben Wochen am Düsseldorfer Klinikum. Derzeit können deshalb nur etwas mehr als 700 Patienten stationär versorgt werden. Normalerweise sind es bis zu 1.100 Patienten. Auch am Essener Universitätsklinikum laufen derzeit Streiks. Streitpunkt zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sind an beiden Universitätsklinika die Zahl zusätzlicher Pflegestellen.