Die Ergebnisse zu den meisten Indikatoren der externen Qualitätssicherung sind im vergangenen stabil geblieben oder haben sich verbessert. Das geht aus dem Qualitätsreport 2017 des Instituts für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) hervor. Demnach haben sich die Ergebnisse bei 45 der 271 Indikatoren signifikant verbessert. Das sind 17 Prozent der Indikatoren. Bei 5 Prozent haben sich die Ergebnisse verschlechtert. Mehr als 1.500 Krankenhäuser sowie 273 Praxen und Medizinische Versorgungszentren (MVZ) haben für den Report Daten zur Verfügung gestellt.
Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) sieht die Entwicklung positiv: „Ein solches Ergebnis ist hervorragend, wenn man bedenkt, dass wir rund 20 Millionen Patienten im Krankenhaus jedes Jahr stationär behandeln“, sagte DKG-Präsident Gerald Gaß. Kritisch betrachtet die DKG hingegen die Entwicklung bei der sektorenübergreifenden Qualitätssicherung. Der Report zeige, dass sie „nicht wirklich vorankommt“, so Gaß. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte im Juli eine neue Richtlinie beschlossen, die die Qualitätssicherung des stationären und vertragsärztlichen Bereichs unter einem Dach zusammenführen und unter gleichen Bedingungen stattfinden lassen soll. Die Entwicklung einer sektorenübergreifenden Qualitätssicherung werde jedoch durch unterschiedliche gesetzliche Regeln für die jeweiligen Sektoren behindert, so die DKG. Auf der einen Seite seien die Beschlüsse der Landesarbeitsgemeinschaften, die für die sektorenübergreifende Qualitätssicherung verantwortlich sind, direkt für die Kliniken verbindlich. Für die Kassenärztlichen Vereinigungen seien sie jedoch nur als Empfehlung für die Vertragsärzte und ohne Durchgriffsrechte der Landesarbeitsgemeinschaften akzeptiert. „Dies kann zu unterschiedlicher Qualität der gleichen Patientenbehandlung mit mangelhafter Qualität im niedergelassenen Bereich führen, ohne dass darüber Transparenz hergestellt wird“, kritisiert die DKG.
Die DKG sieht zudem Nachbesserungsbedarf bei der Methodik zur Ermittlung der Qualität für den Report. Für einen fairen Vergleich der Ergebnisse müsse das unterschiedliche Risikoprofil der Patienten eines Krankenhauses berücksichtigt werden. Auch das Vorgehen des Strukturierten Dialogs, bei dem im Falle mutmaßlicher Defizite in der Versorgung Gespräche stattfinden, solle verbessert werden. Er soll zukünftig „spezifischer“ und somit treffsicherer gestaltet werden, ohne dass qualitative Auffälligkeiten unentdeckt bleiben, so Gaß. Auf Betreiben der DKG hat der G-BA hierzu einen Auftrag ans IQTIG erteilt.
Der diesjährige Qualitätsreport beinhaltet erstmals sektorenübergreifende Ergebnisse des ambulanten und stationären Bereichs. Im QS-Verfahren Perkutane Koronarintervention (PCI) und Koronarangiographie haben Praxen, MVZ und Krankenhäuser Qualitätsergebnisse geliefert. Das Verfahren betrifft Untersuchungen und Eingriffe an den Herzkranzgefäßen bei Patienten, bei denen ein Herzinfarkt droht oder abgewendet werden soll. Auch das zweite sektorenübergreifende QS-Verfahren zur Vermeidung nosokomialer Infektionen – postoperative Wundinfektionen wird im Qualitätsreport vorgestellt. Ergebnisse liegen für das vergangene Jahr allerdings noch nicht vor.