Umwandlung kleiner Krankenhäuser

Vorschlag für neue Gesundheitszentren auf dem Land

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Vorschlag für neue Gesundheitszentren auf dem Land
© iStock.com/martina-braun

Ökonomen der Universität Bayreuth und der Oberender AG haben eine Vorschlag für neuartige Zentren entwickelt, die dazu beitragen sollen, die Gesundheitsversorgung im ländlichen Raum zu sichern. In einer Studie schlagen sie vor, kleinere Krankenhäuser in sogenannte Intersektorale Gesundheitszentren (IGZ) umzuwandeln. Bundesweit kommen ihrer Ansicht nach bundesweit 75 Standorte infrage. Vor allem Bayern komme für das neue Modell in Betracht, heißt es in der Studie, die von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Auftrag gegeben und heute vorgestellt wurde.

Die IGZ sollen im Kern die allgemeinärztliche und internistische Grundversorgung nach fachärztlichen Standards gewährleisten. Je nach Bedarf in einer Region könnten zusätzliche fachärztliche Bereiche und weitere Gesundheitseinrichtungen hinzukommen. Dies sei zum Beispiel für ambulante Operationen und Fachgebiete wie HNO, Dermatologie oder Urologie denkbar, erklärte der stellvertretende KBV-Vorstandsvorsitzende, Stephan Hofmeister. Zudem sollen die Zentren eine kleine Bettenabteilung für diejenigen Patienten anbieten, die kurzzeitig überwacht werden müssen, bevor sie nach Hause gehen können. Im Unterschied zu Krankenhäusern soll es in den IGZ aber weder Operationssäle noch Intensivmedizin geben. Finanziell seien die IGZ in sich wirtschaftlich tragfähig, haben die Studienautoren berechnet.

Die Studie berücksichtige insbesondere den wachsenden Anteil älterer Menschen in ländlichen Regionen, erklärten die Autoren. Diese seien oftmals auf eine fachärztliche Versorgung außerhalb der eigenen Wohnung mit kurzzeitiger Überwachung und Pflege angewiesen. Jörg Schlüchtermann von der Uni Bayreuth sieht in dem Vorschlag ein „Gegenkonzept“ für drohende Schließungen von Krankenhäusern. Eine Umwandlung solle "nicht als Unglück, sondern als Chance betrachtet werden." Es ginge nicht darum Standorte zu "schleifen", so der KBV-Vorstandsvorsitzende Andreas Gassen, sondern darum, Standorte zukunftsfest zu machen. Große Krankenhäuser, Maximalversorger oder größere Zentren würden auch weiterhin gebraucht.

Autor

 Hendrik Bensch

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