Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will den Versandhandel mit rezeptpflichtigen Medikamenten begrenzen, aber nicht wie im Koalitionsvertrag vorgesehen verbieten. Ein Versandhandelsverbot sei „europarechtlich unwägbar“, sagte Spahn gestern in Berlin, wie unter anderem die FAZ berichtet. Gleichzeitig kündigte er an, über die Apotheken vor Ort die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln sicherzustellen und auszubauen.
Spahn schlug unter anderem vor, die Rabatte auf 2,50 Euro je Packung für ausländische Versender zu begrenzen. So ließen sich die europarechtlichen Vorgaben einhalten und zugleich den ausländischen Versendern Regeln vorgeben. Zudem kündigte er an, dass künftig Nacht- und Notdienste besser honoriert werden sollten. Spahn will außerdem, dass Apotheken eine Vergütung für zusätzliche pharmazeutische Dienstleistungen erhalten, wie etwa Medikationsanalysen. Auch für die Abgabe starker Schmerzmittel sollen Apotheker mehr Geld erhalten. Eckpunkte für ein Gesetz sollen Anfang kommenden Jahres folgen.
Im Koalitionsvertrag hatte die Große Koalition noch angekündigt, sich für ein Verbot des Versandhandels mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln einzusetzen.