Die Ärztegehälter an kommunalen Krankenhäusern sollen nach den Vorstellungen des Marburger Bundes bei der kommenden Tarifrunde 2019 um fünf Prozent steigen. Die Ärztegewerkschaft fordert zudem, die Arbeitszeit künftig anders zu erfassen und neue Vorgaben für Bereitschaftsdienste einzuführen. Das erklärte der Marburger Bund heute im Vorfeld der Tarifverhandlungen mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), die am 21. Januar starten.
Die Ärztegewerkschaft stellt vor den Verhandlungen unter anderem Bedingungen zur Erfassung der Arbeitszeit. „Wir brauchen eine objektive, automatisierte und manipulationsfreie Arbeitszeiterfassung in den Krankenhäusern“, erklärte Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes. Ohne solche vom Marburger Bund lizensierte Systeme solle kein Bereitschaftsdienst mehr angeordnet werden können. Künftig solle zudem die gesamte Anwesenheitsdauer im Krankenhaus als Arbeitszeit gewertet werden.
Zudem sollten Bereitschaftsdienste künftig an neue Vorgaben geknüpft werden, fordert die Gewerkschaft für die rund 55.000 Ärzte in den bundesweit mehr als 500 kommunalen Kliniken. Nach den Vorstellungen der Gewerkschaft sollten Ärzte künftig innerhalb eines Kalendermonates zwei Wochenenden in der Zeit von freitags 18 Uhr bis montags 7 Uhr komplett frei haben. In dieser Zeit sollten Ärzte weder regelmäßige Arbeitszeit, Rufbereitschaft noch Bereitschaftsdienst haben, fordert der Marburger Bund. Zudem solle der endgültige Dienstplan künftig sechs Wochen vor Beginn des jeweiligen Planungszeitraums bekanntgegeben werden, fordert die Ärztegewerkschaft.