Fast ein Drittel der deutschen Krankenhäuser hat 2017 Verluste geschrieben. Das ist das Ergebnis des Krankenhausbarometers 2018. Die Investitionsfinanzierung bleibt demnach für die Kliniken die größte Baustelle.
Der Anteil von Kliniken mit einem Defizit lag 2017 laut des Berichts bei 30 Prozent. Einen Jahresüberschuss haben 60 Prozent der Häuser erwirtschaftet, und ein ausgeglichenes Jahresergebnis erreichten 11 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ergebnisse nahezu unverändert. Nach Bettengrößenklassen differenziert wiesen die Häuser der mittleren Bettengröße mit 300 bis 599 Betten am häufigsten einen Jahresüberschuss (65 Prozent) und am seltensten einen Jahresfehlbetrag auf (23 Prozent).
In der repräsentativen Befragung sollten die Kliniken auch die Höhe der Investitionen für 2017 angeben. Demnach lag die Investitionssumme der Allgemeinkrankenhäuser ab 100 Betten für 2017 bei 6,8 Milliarden Euro. Das entspricht einem mittleren Investitionsvolumen von rund 15.000 Euro je Bett oder 5,8 Millionen Euro je Krankenhaus. Aus öffentlichen Fördermitteln stammen 44 Prozent der Investitionen. Hierzu zählen Einzel- und Pauschalförderung, die in einigen Bundesländern verwendete Baupauschale sowie die Mittel für die Unikliniken. Der Rest verteilt sich auf Eigenmittel (27,6 Prozent), Trägerzuschüsse (9,4 Prozent), Kapitalmarkt (16,7 Prozent) und Sonstiges (2 Prozent).
Mehr als die Hälfte der Investitionsmittel kommt demzufolge nicht aus der öffentlichen Hand. In einem Viertel der Krankenhäuser liegt den Studienautoren zufolge die öffentliche Förderquote sogar nur noch bei 30 Prozent. Gerald Gaß, Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft äußert sich in einer Mitteilung zu dem Bericht und bezeichnete die Investitionskosten als größtes Problem der Kliniken. Er bemängelt, dass die Länder „ihrer Verantwortung nicht gerecht werden“.
Der Krankenhaus Barometer erstellt das DKI jährlich im Auftrag der DKG, des Verbands der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) und des Verband der leitenden Krankenhausärzte Deutschlands (VLK). An der schriftlichen Befragung haben sich 249 Kliniken (über 100 Betten) beteiligt.