Der Bundesrechnungshof dringt bei der digitalen Vernetzung des Gesundheitswesens auf mehr Tempo und fordert die Politik auf, stärker einzugreifen. Auch 15 Jahre nach dem Start der Planungen für eine gemeinsame Datenautobahn sei nur ein Teil der Praxen angeschlossen, kritisiert die Behörde in einem Bericht für den Bundestag, über den die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Der Rechnungshof empfiehlt deshalb, die "Allzuständigkeit" der Gematik, die die digitale Vernetzung des Gesundheitswesens umsetzen soll, zu durchbrechen. Da es immer wieder zu Verzögerungen komme, solle das Bundesgesundheitsministerium selbst "richtungsweisende Entscheidungen" treffen oder von einer seiner Organisationen treffen lassen, zitiert die dpa aus dem Bericht.
Die Gematik gerät immer wieder wegen Verzögerungen bei der Vernetzung des Gesundheitswesens in die Kritik. Zuletzt hatte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) angedeutet, dass die Struktur der Gesellschaft geändert werden könne, falls Entscheidungen blockiert würden. Träger der Gesellschaft sind die Verbände von gesetzlichen Krankenkassen, Ärzten, Apotheken und Krankenhäusern.