Der Gemeinsame Bundessauschuss (G-BA) hat das Beratungsverfahren für ein neues telemedizinisches Behandlungsprogramm für Patienten mit einer schweren Herzschwäche eingeleitet. Mit Hilfe der Telemedizin soll nicht nur die Zahl der Krankenhaustage verringert werden, sondern auch die Sterblichkeitsrate.
Den Antrag für das Verfahren hatte der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) eingereicht. "Die bisher vorliegenden Erkenntnisse der Kardiologen haben uns überzeugt, einen Antrag auf Nutzenbewertung zu stellen", erklärte die Vorstandsvorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Doris Pfeiffer. "Wir hoffen, dass sich die Hinweise bei einer umfassenden Methodenbewertung verdichten und der Nutzen wissenschaftlich belegt werden kann." In Deutschland gibt es etwa 1,8 Millionen Menschen mit chronischer Herzschwäche.
Das Behandlungsprogramm hat ein Kardiologen-Team aus verschiedenen Forschungseinrichtungen entwickelt. Es basiert auf einzelnen Bausteinen, die zusammen einen Versorgungsansatz darstellen, den es in der Regelversorgung so bisher nicht gab: Vitalparameter der Patienten werden nicht mehr nur sporadisch, sondern laufend erfasst und ausgewertet. Ein Telemedizinzentrum (TMZ) arbeitet hierbei mit niedergelassenen Ärzten zusammen. Patienten werden lückenlos an jedem Tag im Jahr betreut, auch außerhalb der Sprechstundenzeiten der niedergelassenen Ärzte.
Täglich messen die Patienten zu Hause bestimmte Körperfunktionen wie beispielsweise den Blutdruck, die Sauerstoffkonzentration im Blut und das Gewicht. Die Werte gelangen dann über eine gesicherte Mobilfunk-Verbindung an das TMZ und werden dort von Computern ausgewertet. Bei auffälligen Befunden erhalten die medizinischen TMZ-Experten sowie die behandelnden niedergelassenen Hausärzte und Kardiologen sofort eine Nachricht.