Die Ärztegewerkschaft Marburger Bund (MB) will, dass die Kosten für Krankenhausärzte ebenso aus der Fallpauschale herausgerechnet werden wie die Pflegepersonalkosten. Das erklärte der MB-Vorsitzende Rudolf Henke auf einer Veranstaltung in Berlin, wie das „Ärzteblatt“ berichtet. Die Pflegepersonalkosten sind nach einem Parlamentsbeschluss von 2018 aufwendig aus dem DRG-System – dem Finanzierungskatalog für Krankenhausbehandlungen – herausgerechnet worden. Für die Selbstverwaltungspartner Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), GKV-Spitzenverband und das Institut für das Entgeltsystem im Krankenhaus (InEK) war der sogenannte „Pflexit“ ein Kraftakt, der erst vor drei Wochen zum Abschluss kam. Ab 2020 wird die gesonderte Finanzierung der Pflegekosten scharf geschaltet. Experten rechnen mit jahrelangen Anpassungen und komplizierten Budgetverhandlungen zwischen Kliniken und Kassen. Viele Insider deuten das Heraussäbeln der Pflegekosten auch als Anfang vom Ende des DRG-Systems.
Henkes Vorstoß leistet dieser Furcht Vorschub. Die Forderung fällt ihn die Zeit der Tarifverhandlung der Gewerkschaft mit den Unikliniken. Die Argumente für ein Herauslösen der Ärztekosten aus der DRG – analog zum "Pflexit" sozusagen der „Äxit“ – sind ähnlich wie beim Pflexit: Da die Bundesländer nicht genug in Kliniken finanzieren, seien die gezwungen, Geld aus dem Personaletat für Investitionen zu verwenden. Da die Pflegekosten ab 2020 separat abgerechnet werden, drohen die Quersubventionen zukünftig mehr zu Lasten der anderen Berufsgruppen zu gehen, warnt Henke im „Ärzteblatt“.