Bei den Tarifverhandlungen zwischen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und den Gewerkschaften Verdi und dbb beamtenbund und tarifunion zu Sonderregeln für kommunale Krankenhäuser ist es gestern zu keinem Ergebnis gekommen. Die kommunalen Krankenhäuser sähen sich wegen begrenzter finanzieller Mittel nicht in der Lage, zusätzliche Kosten zu tragen, heißt es in einer Pressemitteilung der VKA.
Arbeitgeber und Arbeitnehmerseite hatten bei der Tarifrunde im vergangenen Jahr vereinbart, über höhere Zuschläge für Samstagsarbeit und Pausenzeiten bei Wechselschichten zu verhandeln. Diese Zusage sei jedoch in der Annahme getroffen worden, dass die Kosten für alle Beschäftigten vollständig refinanziert würden, so der VKA. "Trotz einer gesetzlich geänderten Finanzierungssystematik im Bereich der Pflege ist dies jedoch nicht der Fall", kritisiert der Arbeitgeberverband. Die Gewerkschaften ignorierten, dass die von ihnen geforderten Regeln nicht in allen Krankenhaus-Bereichen refinanziert würden.
Die Gewerkschaften drängen darauf, dass in Krankenhäusern bei Wechselschicht die Pausenzeit in die Arbeitszeit eingerechnet und der Zeitzuschlag für Samstagsarbeit auf 20 Prozent erhöht wird. "Alle reden von der erforderlichen Aufwertung und Entlastung der Pflege", so Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand. "Doch statt tarifvertraglich abgesicherte, verlässliche Regelungen zu treffen, zahlen die Arbeitgeber lieber individuelle Abwerbeprämien und nehmen sich gegenseitig das Personal ab", kritisierte sie.