Der Berliner Senat hat eine Bundesratsinitiative gegen Leiharbeit in der Pflege beschlossen. Die Berliner Krankenhäuser begrüßen diesen Beschluss.
Wie die Senatsverwaltung für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung mitteilt, soll der Bundesgesetzgeber zeitnah Änderungen initiieren, durch die die Leiharbeit in der Pflege eingeschränkt wird. Zunehmend entscheiden sich Pflegekräfte für einen Wechsel von der Festanstellung in die Zeitarbeit. Im Gegensatz zu anderen Branchen würden Fachkräfte dort häufig besser bezahlt und könnten sich ihre Arbeitszeiten weitgehend selbst aussuchen. Nach Angaben der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) beträgt der Anteil von Leiharbeitskräften durchschnittlich sieben Prozent, auf einigen Stationen sogar 30 Prozent. Die Krankenhäuser fordern deswegen politische Unterstützung, bis hin zu einem Verbot von Leiharbeit, da diese die Pflegequalität, Versorgungssicherheit und Patientensicherheit gefährde. "Für die Arbeit mit den uns anvertrauten Menschen benötigen wir verlässliche, gut eingearbeitete und aufeinander abgestimmte Teams", so Brit Ismer, Vorstandsvorsitzende der BKG. Häufiger personeller Wechsel und mangelnde Kenntnisse der Abläufe vor Ort könnten dazu führen, dass Qualitätsstandarts nicht eingehalten werden und dadurch die Patientensicherheit beeinträchtigt sei. Bereits im Dezember wurde ein Maßnahmenpaket zur Eindämmung von Leiharbeit in der Pflege von der Beliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci vorgestellt. Dieses sieht neben der Bundesratsinitiative auch ein Gutachten zur Prüfung der Auswirkungen der Leiharbeit auf die Pflegequalität und Versorgungssicherheit vor. Nach Ansicht des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEVK) führen jedoch auch neue gesetzliche Regelungen nicht zum Aus der Leiharbeit in der Pflege, da diese weiter nötig sei, um Personalschwankungen auszugleichen.