Ein Problem sieht Busse vor allem darin, dass sich die Krankenhäuser normalerweise nicht untereinander abstimmen würden. Wichtig sei es, jetzt vor allem an die Bevölkerung zu denken. "Dabei müssen wir auch den kleineren Krankenhäusern zur Seite stehen und sehen, wer wie viele Intensivplätze hat“, so Busse, der im Bereich Gesundheitssysteme an der Technischen Universität Berlin forscht.
Dabei müsse man die Landesministerien bei der Planung unterstützen. Politiker dürfen bei Abteilungen in Krankenhäusern nicht nur auf Namen und Bettenzahl achten, sondern müssen die Leistung sehen, um entsprechend planen zu können. Bei der Planung spiele auch das Kartellamt eine Rolle: "Wenn das Kartellamt freiwillige Zusammenschlüsse verhindert, dann ist das kontraproduktiv", sagt Busse. Grundsätzlich müsse klarer werden, wer im deutschen Gesundheitswesen mit wem kooperiert. "Die Krankenhauspläne sind auch nur noch Krankenhausverzeichnisse. Wir müssen so planen, dass wir genügend Kapazitäten haben, möglichst wohnortnah."
Georg Baums (DKG) Vorschlag eines pauschalierten Finanzierungskonzepts für die Krankenhäuser nennt Busse eine "Notüberlegung". Es wäre fatal, diese für einige Monate umzusetzen und hinterher sei alles wie vorher. "Dies würde in ein neues System münden", stellt Busse klar. Man sollte den Fokus auf Qualität und Umstrukturierung legen. Busse vermutet, dass die Politik nun schnell an den Punkt kommen werde, an welchem das Gesundheitssystem umorganisiert werden müsse.