Virtuelles DRG-Forum 2020

Kathrin Leffler: "Wir versuchen, unsere Beatmungskapazitäten zu verdoppeln"

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Kathrin Leffler: "Wir versuchen, unsere Beatmungskapazitäten zu verdoppeln"

Die Patientenzahl in den Kliniken sei noch sehr überschaubar, sagt Kathrin Leffler, Leiterin des Direktorates Pflegestrategie und Betreuungsmanagement bei Vivantes, im Gespräch mit f&w-Chefredakteur Florian Albert auf dem Virtuellen DRG-Forum. Dennoch bereite man sich intensiv auf das Coronavirus und die damit zu erwartende erhöhte Patientenzahl in Krisenstäben vor. "Wir rechnen jeden Tag damit“, sagt Leffler. Man versuche, den Mitarbeitern noch einmal Freizeit zu geben; außerdem werden Mitarbeiter in die Intensivpflege eingewiesen, "damit das nicht alles erst im Notfall stattfindet“, sagt Leffler. Zudem wurden Hotlines eingerichtet, Infoveranstaltungen an den Standorten durchgeführt und zusätzlich eine psychologische Betreuung eingerichtet, damit Mitarbeiter mit ihren Ängsten gehört werden.

"Auch unser Hygienemanagement haben wir geändert, um sparsam mit den Ressourcen umzugehen“, sagt Leffler. Denn es mangele am meisten an den FFP3-Masken, die für die Virusklasse geeignet sind. Diese würden nur noch an Mitarbeiter vergeben, die im Intensivbereich tätig sind. Allen anderen Mitarbeitern wie etwa in der Speiseversorgung stelle man genähte Masken zur Verfügung. Alles sei mit den Krankenhaushygienikern abgestimmt, man bleibe so weit flexibel, wie es die Sicherheit erlaubt.

Auch von Diebstählen sei der Krankenhauskonzern betroffen, sagt Leffler. Desinfektionsmittel wurden daraufhin weggeschlossen, Lieferungen finden nur noch persönlich statt. "Seitdem wir einen Besucherstopp haben, ist es aber besser geworden.“

Verschärft habe sich hingegen die Situation für das Personal. "Wir versuchen, unsere Beatmungskapazitäten zu verdoppeln. Dafür brauchen wir aber das Fachpersonal“, so Leffler. Man habe Aktionen gestartet, um zusätzliches Personal zu werben. Den Qualifikationsmix stärke man unabhängig von den Personaluntergrenzen. Rentner habe man beispielsweise angeschrieben, zusätzliches Hilfspersonal komme zum Einsatz, wo es möglich ist.

Auch die Dokumentationspflicht werde man auf ein Minimum herabsenken. "Wir schreiben dann nur noch das nieder, was zur Patientensicherheit dient.“ Sie wünscht sich, dass das Personal von Vorschriften und Datenlieferungen ferngehalten werde. Man müsse bedenken: Es werde noch mehr Engagement von medizinischem Personal abverlangt, das bereits vorher stark beansprucht war. "Das dürfen wir auch nach der Krise nicht vergessen.“ 

Autor

 Christina Spies

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