Der Klinikverbund Südwest und der medizinische Geschäftsführer Dr. Jörg Noetzel gehen getrennte Wege. Einvernehmlich seien Noetzel und die Gesellschafter des Klinikverbundes Südwest GmbH – die Vertreter der Landkreise Böblingen und Calw - übereingekommen, die Zusammenarbeit zu beenden, teilt das Unternehmen mit. Grund für die Entscheidung seien "die verschiedenen Auffassungen über die künftige strategische Ausrichtung". Über die weitere Vorgehensweise finden derzeit Gespräche statt.
Dr. Jörg Noetzel ist seit 2016 Vorsitzender der Geschäftsführung des Klinikverbundes Südwest. Der Facharzt für Chirurgie mit betriebswirtschaftlichem Healthcare Management-Masterabschluss bildet gemeinsam mit Martin Loydl die Doppelspitze des Klinikverbunds. Noetzel fungiert als medizinischer Geschäftsführer, Loydl hat die kaufmännische Geschäftsführung inne.
Eines der größten Projekte des Klinikverbunds Südwest, der in den Landkreisen Böblingen und Calw sechs Standorte hat, ist mit einer Investition von mehr als 500 Millionen Euro der Neubau des Flugfeldklinikums. Hinzu kommen die Sanierungen der Krankenhäuser in Leonberg und Herrenberg sowie das Defizit, das der Klinikverbundes abbauen soll. Der Klinikverbund Südwest schreibt seit 2009 rote Zahlen. Großen Effekte erwarte man erst dann, wenn die baulichen Strukturen im Sinne der erarbeiteten Medizinkonzeption umgesetzt seien, also ab 2025, sagte Jörg Noetzel im f&w-Bilanzgespräch Anfang des Jahres.
Der Aufsichtsratsvorsitzende des Klinikverbundes Landrat Roland Bernhard äußerte sich hierzu: „Wir sind Herrn Dr. Noetzel dankbar für die vielen guten Impulse, die er gesetzt hat, die maßgeblich zu einer positiven Entwicklung unseres Unternehmens beigetragen haben. Beispielhaft möchte ich die Weiterentwicklung des Medizinkonzeptes, die Chefarztbesetzungen mit hochqualifizierten Medizinern und zuletzt die souveräne Bewältigung der Corona-Krise hervorheben. Wir bedauern, dass sich unsere Wege nun trennen und wünschen Herrn Dr. Noetzel persönlich und beruflich alles Gute sowie bei seinen neuen anstehenden beruflichen Aufgaben weiterhin viel Erfolg.“
Noetzel bedankte sich ausdrücklich bei beiden Landkreisen für die sehr gute Zusammenarbeit und stellte klar: „Wir haben in den vergangenen Jahren viel erreicht für die Kliniken und beide Landkreise. Ich bedanke mich für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und wünsche dem Klinikverbund mit seinen hervorragenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für die Zukunft alles Gute.“