Nach der Schließung des Havelberger Krankenhauses im vergangenen Jahr hat die landeseigene Krankenhausgesellschaft Salus ein Konzept für ein Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) vorgestellt.
Der Start ist für Januar geplant, derzeit werde noch nach Personal gesucht, berichtet die Volksstimme. Gesucht werden demnach drei bis vier Fachärzte für Allgemein- und Innere Medizin, die mit einem bis zu siebenköpfigen Pool an Pflegepersonal von montags bis samstags Sprechstunden anbieten werden. Die Zeiten liegen einer Bedarfsanalyse zugrunde, die aufzeige, wann in Havelberg über die normalen Hausarztsprechstunden hinaus medizinische Hilfe erforderlich sei.
Wie bereits im Juni bekannt gegeben wurde, soll perspektivisch ein Intersektorales Gesundheitszentrum (IGZ) in Havelberg entstehen. „Vorbehaltlich der detaillierten konzeptionellen Ausarbeitung ist vorgesehen, mit einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) zu starten", sagte Salus-Geschäftsführer Hans-Joachim Fietz-Mahlow im Juni gegenüber der Volksstimme, "in der zweiten Ausbaustufe sollen pflegerische Übernachtungsbetten mit ärztlicher Rufbereitschaft sowie fachtherapeutische Angebote folgen. Durch Kooperationen mit den niedergelassenen Ärzten und Notärzten vor Ort, den Krankenhäusern in der Umgebung sowie telemedizinischer Flankierung ist ein für den ländlichen Raum wegweisendes Projekt geplant.“ In der dritten Stufe könnten weitere Angebote wie Physiotherapie folgen.
Für das MVZ soll ein Teil des ehemaligen KMG Klinikums genutzt werden. Im September vergangenen Jahres wurde der Betrieb des hoch defizitären Hauses eingestellt, nachdem es seit Jahren nicht mehr rentabel betrieben werden konnte. Das Defizit lag im Durchschnitt bei rund 1,7 Millionen Euro pro Jahr. Hinzu kamen die sinkenden Patientenzahlen - die einzig noch betriebene Station mit 37 Planbetten erreichte keine Vollbelegung.