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Klare Regeln für investorenbetriebene Versorgungszentren gefordert

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Klare Regeln für investorenbetriebene Versorgungszentren gefordert
Dr. med. Susanne Johna © Marburger Bund

Der Marburger Bund fordert unter anderem mehr Transparenz bei investorenbetriebenen Versorgungszentren. Aus Sicht des MB bedroht der wachsende Anteil von börsennotierten Unternehmen und Private Equity-Konstrukten an Medizinischen Versorgungszentren die Qualität der medizinischen Versorgung. Davor warnt der Verband auf seiner 139. Hauptversammlung angesichts verdeckter Monopolbildungen, die durch komplexe Firmenkonstrukte entstehen könnten. Um dieser Monopolbildung entgegenzuwirken, schlägt der MB die Begrenzung der Zahl der Kassensitze und Fachrichtungen pro Eigentümer vor. Zudem wird ein öffentliches und frei zugängliches Register für Medizinische Versorgungszentren und vergleichbare Einrichtungen gefordert. In diesem müssten die Besitzverhältnisse und wirtschaftliche und medizinische Verantwortlichkeiten ersichtlich sein. Um mehr Transparenz für die Patienten zu schaffen, soll zudem auf dem Praxisschild die Trägerschaft verpflichtend sein. Anhand des Registers sollen auch kartellrechtliche Überprüfungen erfolgen können.

Johna fordert Ende von kalter Strukturbereinigung

Ein weiteres Thema der Hauptversammlung war die Strukturbereinigung. Die Vorsitzende des Marburger Bundes, Susanne Johna, hat sich für sinnvolle Reformen bei der Krankenhausplanung und Finanzierung ausgesprochen. "Wir brauchen eine Krankenhausversorgung, die stärker auf Kooperation, Vernetzung und Bedarfsgerechtigkeit ausgerichtet ist", so Johna zu Beginn der Hauptversammlung des MB. Wenn es nicht bald sinnvolle Reformen gebe, dann drohten Krankenhausstandorte, die dringend für die Versorgung gebraucht würden, in die Insolvenz zu gehen. Derzeit finde ein durch politische Entscheidungen forcierter Verdrängungswettbewerb statt, unter dem das Klinikpersonal und die Patienten gleichermaßen leiden würden. "Immer mehr kommerzielle Steuerungs- und Regulierungsinstrumente dominieren die Versorgung und setzen falsche Anreize. Das schadet der Qualität der Patientenversorgung und untergräbt das Vertrauen in das gesamte System. Es muss Schluss sein mit der kalten Strukturbereinigung ohne Sinn und Verstand", mahnte Johna. 

Zudem ging es auch um die Notfallversorgung. Der Ärzteverband hält eine Neuordnung der Notfallversorgung für dringend geboten und hat dazu Lösungsvorschläge vorgelegt, die gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Interdisziplinäre Notfall- und Akutmedizin (DGINA) aktualisiert wurden. "Entscheidend wird es sein, in Zeiten des bereits bestehenden Fachkräftemangels und des zunehmenden Ausscheidens der geburtenstarken Jahrgänge aus dem Berufsleben unnötige Doppelkontakte der Notfallpatienten zu vermeiden", heißt es in einem Beschluss der Delegierten des MB. 

 

Autor

 Luisa-Maria Hollmig

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