1,44 Millionen Patienten wurden 2021 wegen einer Krebserkrankung im Krankenhaus behandelt. Damit hat die Zahl der stationären Krebsbehandlungen einen neuen Tiefstand der vergangenen 20 Jahre erreicht. Das berichtetedas Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar. Gegenüber 2020 ist die Zahl der krebsbedingten Klinikaufenthalte um 1,2 Prozent zurückgegangen, im Vergleich zu 2019 (1,55 Millionen Krebsbehandlungen) um 7,2 Prozent. Bereits in den Corona-Jahren 2020 und 2021 waren die stationären Krankenhausbehandlungen in vielen Bereichen gesunken, was mitunter auf die Auslastung der Krankenhäuser durch Covid-19-Patienten, das Freihalten von Bettenkapazitäten und verschärfte Hygienekonzepte zurückzuführen sei.
Jeder zwölfte Fall eine Krebsbehandlung
Stärker als die Zahl der Krebsbehandlungen sank die der stationären Krankenhausbehandlungen insgesamt im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau: Sie ging um 13,6 Prozent von 19,86 Millionen Fällen im Jahr 2019 auf 17,16 Millionen Behandlungen im Jahr 2021 zurück. Der Anteil der krebsbedingten an allen stationären Krankenhausbehandlungen 2021 war wie schon 2020 auf einem relativ hohen Niveau von gut 8 Prozent. Jeder Zwölfte stationäre Krankenhausaufenthalt war somit in den ersten beiden Corona-Jahren 2020 und 2021 auf eine Krebserkrankung zurückzuführen. Daneben war Krebs im Jahr 2021 der vierthäufigste Grund für einen Klinikaufenthalt. Häufiger wurden nur Krankheiten des Kreislaufsystems (15 Prozent), Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (10 Prozent) und Krankheiten des Verdauungssystems (10 Prozent) stationär behandelt.
Lungenkrebs häufigste Krebserkrankung gefolgt von Darm- und Brustkrebs
Am häufigsten wurden von allen Krebspatienten 2021 diejenigen mit den Diagnosen Lungen- und Bronchialkrebs (13 Prozent), Darmkrebs (9 Prozent), Brustkrebs (9 Prozent), Hautkrebs (7 Prozent) und Harnblasenkrebs (7 Prozent) versorgt. Gegenüber dem Vor-Corona-Niveau von 2019 gingen unter den weitverbreiteten Krebserkrankungen die stationären Behandlungen von Darmkrebs mit um -12,5 Prozent und von Hautkrebs mit -8,6 Prozent im Jahr 2021 am deutlichsten zurück.
229.100 Menschen starben 2021 an Krebs
Zwar ist die Zahl der Todesfälle mit der Ursache Krebs im Zehn-Jahres-Vergleich gestiegen: Im Jahr 2021 starben 229.100 Menschen an den Folgen von Krebs, 2011 waren es noch 221.600. Der Anstieg sei laut Destatis unter anderem auf die Alterung der Bevölkerung zurückzuführen. Der Anteil der an Krebs Verstorbenen an den gesamten Todesfällen ist im selben Zeitraum – und insbesondere in den Corona-Jahren 2020 und 2021 – gesunken: von 26 Prozent im Jahr 2011 auf gut 22 Prozent im Jahr 2021.
Krebs ist die häufigste Todesursache in der Altersgruppe der 40- bis 79-Jährigen
Dennoch war Krebs im Jahr 2021 die zweithäufigste Todesursache, nur an Krankheiten des Kreislaufsystems starben mehr Menschen (340.600 oder 33 Prozent aller Todesfälle). 54 Prozent der an Krebs Verstorbenen waren Männer, 46 Prozent Frauen. Besonders häufig erkranken Menschen im Alter von 60 bis 79 Jahren an Krebs. Mehr als die Hälfte (54 Prozent) aller Krebspatienten war 2021 in dieser Altersgruppe, gut ein Fünftel (21 Prozent) im Alter von 40 bis 59 Jahren. Bei Menschen im Alter von 40 bis 79 Jahren war Krebs die häufigste Todesursache; jeder dritte Todesfall (33 Prozent) in dieser Altersgruppe war die Folge von Krebserkrankungen. Die häufigste krebsbedingte Todesursache war auch im Jahr 2021 der Lungen- und Bronchialkrebs mit 44.600 Todesfällen – darunter 61 Prozent Männer und 39 Prozent Frauen. Insgesamt lassen sich 4,4 Prozent aller Todesfälle auf Lungen- und Bronchialkrebs zurückführen.