Fastnacht in Stockach

Narrengericht brummt Lauterbach historische Strafe auf

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Narrengericht brummt Lauterbach historische Strafe auf
Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, verteidigt sich vor dem Narrengericht in Stockach. © picture alliance/dpa

In allen Anklagepunkten für schuldig befunden: Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist gestern vom Stockacher Narrengericht zu acht Eimern Wein und Mineralwasser verurteilt worden. 

Hochstapelei und Täuschung, politischer Populismus und Alarmismus, Narzissmus und Mediengeilheit – so lauteten die Anklagepunkte des närrischen Gerichts, bei dem traditionell Persönlichkeiten aus Bundes- und Landespolitik angeklagt werden. Hier mussten sich bereits Angela Merkel, Frank-Walter Steinmeier und Friedrich Merz verteidigen.

In seiner Rede plädierte Lauterbach auf unschuldig und setzte sich mit Witz, Selbstironie und mancher Spitze gegen Gericht und Politikerkollegen zur Wehr. 

Er sei der Vorladung gefolgt, auch wenn seine Berater dagegen waren, weil er ja eine Talkshow bei Markus Lanz verpassen könnte, bemerkte Lauterbach eingangs. Das sei in diesem Fall aber unproblematisch gewesen, denn die Lanz-Sendung, die ebenfalls gestern ausgestrahlt worden ist (Thema: Krankenhausreform), sei bereits aufgezeichnet gewesen. Deshalb habe er bedenkenlos in die Bodenseeregion kommen können.

Der Vorwurf der Hochstapelei sei absurd, so Lauterbach. "Was kann denn ich dafür, dass ich mehr akademische Abschlüsse habe, als das gesamte Gericht zusammen?" Und: "Was kann man von einem Gericht erwarten, das Harvard für eine Rebsorte hält?" Das einzige, was die Ampel hochstaple, seien ungelöste Probleme. "Aber dafür müsste nicht ich angeklagt werden, sondern der Opposioonsführer in der Regierung, Christian Lindner.“ 

In seiner Rede erwähnte Lauterbach auch die Krankenhausreform, wegen der er sich erst am Morgen mit der Regierungskommission getroffen habe. Dort habe es keinen Alkohohl gegeben - und Frauen durfte auch mitreden, "alles Dinge, die sich das Gericht nicht vorstellen könne", rief Lauterbach den Richtern zu, die allesamt Männern waren. 

Die Hälfte der vergleichsweise hohen Strafe (480 Liter) darf Lauternach in Mineralwasser liefern. Ein Drittel der Strafe wurde zudem seinem Amtsvorgänger, Jens Spahn, aufgebrummt. Der habe schließlich kräftigen Anteil an der aktuellen Misere, so das Gericht. Des weiteren wurde Lauterbach zu einem Tag Resozialisierung im Stockacher Krankenhaus verurteilt, wo er im Sommer Eiscreme an Patienten und Pflegepersonal verteilen muss. Außerdem wurde er verpflichtet, dem Krankenhausförderverein zehn neue Mitglieder zu werben. 

Die komplette Sendung ist in der ARD-Mediathek aufrufbar:

Autor

 Florian Albert

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