Die baden-württembergische Alb Fils Kliniken haben ihr geplantes Ergebnis für 2022 nicht erreicht. Kaufmännische Geschäftsführer der Kliniken, Wolfgang Schmid, sagte: „Zwar ist es uns im Jahresverlauf 2022 gelungen, das Leistungsvolumen nahezu ausgeglichen zu halten, das Ergebnis allerdings konnten wir nicht verbessern.“ So ist der Bilanzverlust für das Geschäftsjahr 2022 auf insgesamt 12,2 Millionen Euro angestiegen (2021: 10,7 Millionen Euro). Angesichts des im Wirtschaftsplan 2022 veranschlagten Verlusts von 11,9 Millionen Euro sei man allerdings "nahezu im Plan“, so Wolfgang Schmid.
Die Corona-Pandemie habe auch das Jahr 2022 beherrscht. Das führte im dritten Jahr in Folge zu spürbaren Mehrkosten bei gleichzeitig fehlenden Erlösen durch geringere Patientenzahlen. „Wir haben natürlich aus den Vorjahren gelernt und die Pandemie medizinisch-pflegerisch und auch organisatorisch im Griff. Die finanziellen Herausforderungen allerdings sind geblieben und haben sich sogar verschärft, da die Ausgleichszahlungen von Bund und Land geringer ausgefallen sind“, sagt Schmid. Ein weiterer, einschneidender Effekt der Pandemie im Berichtsjahr 2022 war zudem die hohe Krankheits- und Quarantänequote innerhalb der Belegschaft, die angesichts des bestehenden Fachkräftemangels nicht ausgeglichen werden konnte.
Keine Verbesserung für 2023 in Sicht
Als weitere Gründe nennt Schmid neben der Corona-Pandemie und dem Fachkräftemangel die zusätzlich durch den Ukraine-Konflikt gestiegenen Energiepreise, die Kostensteigerungen beim medizinischen Sachbedarf oder bei der IT-Ausstattung, der Medikamentenmangel und Lieferkettenengpässe. „Die entsprechenden Gegenmaßnahmen des Bundes wie die Energiepreisbremse oder der Topf für mittelbare Sachkostensteigerungen greifen leider erst für das Jahr 2023, so dass wir im Berichtsjahr auf diesen erheblichen Mehrkosten sitzen bleiben", sagt Ingo Hüttner, Medizinischer Geschäftsführer der Alb Fils Kliniken.
Die beiden Geschäftsführer der Kliniken rechnen auch für das laufende Geschäftsjahr 2023 mit keiner Verbesserung der Ertragslage.