Der Verband der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands fordert mehr Fakten über die Ansteckungswege von Mitarbeitern im Gesundheitsdienst. Man wisse zu wenig über die Umstände des Infektionsgeschehens. Dieses Wissen sei aber zwingend erforderlich, um das Risiko und gezielte Schutzmaßnahmen besser beurteilen zu können.
Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) infizieren sich Ärzte, Pflegekräfte oder Mitarbeiter im Rettungsdienst überdurchschnittlich oft mit dem Coronavirus. Etwa 100 Mitarbeiter würden sich täglich infizieren, was 15 Prozent aller Neuinfektionen entspricht. Bei 30 Prozent der Meldebögen fehle jedoch eine entsprechende Angabe, wodurch eine Zuordnung zu einzelnen Berufsgruppen überhaupt nicht möglich sei, so der Verband. Somit entstehe bereits bei der Erfassung eine erhebliche Dunkelziffer. Aus diesem Grund sei eine regelmäßige Testung der Mitarbeiter überfällig und müsse den Kliniken erstattet werden. Zusätzlich müsse der Meldebogen bei Infektionen von Mitarbeitern im Gesundheitsdienst deutlich differenzierter werden und vollständig ausgefüllt sein.