Trotz des Patientenrechtegesetzes gibt es noch immer Informations- und Wissensungleichgewichte zwischen Arzt und Patient. Der Bundesverband Beschwerdemanagement für Gesundheitseinrichtungen e.V. (BBfG) fordert deshalb die Vermittlung von Gesundheitskompetenz, um die Rechte der Patienten zu stärken und ein effizientes Gesundheitssystem zu fördern.
Der erste Vorsitzende des BBfG, Oliver Gondolatsch, bezeichnet beim Festakt "10 Jahre Patientenrechtegesetz" in Berlin das Patientenrechtegesetz als wichtige Wegmarke, jedoch fehle es noch immer an Anwendbarkeit und Umsetzung in der Praxis. Besonders bei Beschwerden von Patienten sei oft mangelnde Information über ihre Rechte zu beobachten. Das BBfG fordert deshalb die Vermittlung von Gesundheitskompetenz, um dieses Ungleichgewicht zu beseitigen. Eine Arbeitsgruppe zur Entwicklung praxisnaher Maßnahmen und die Verknüpfung des Beschwerdemanagements mit dem Risikomanagement sind weitere Forderungen des BBfG.
Mit informierten Patienten könne die Therapietreue gesteigert werden, und Beschwerden seien eine Chance für Verbesserungen. Deshalb sieht der BBfG die Gesundheitskompetenz als Schlüsselrolle für ein effizientes und patientengerechtes Gesundheitssystem. Bereits jetzt nehmen Beschwerdemanager eine aktive Rolle bei der Identifikation und Umsetzung von notwendigen Veränderungen in Kliniken und Krankenhäusern ein, so Gondolatsch.