Eine unabhängige Untersuchungskommission hat die Aufarbeitung des schweren Corona-Ausbruchs im kommunalen Bergmann-Klinikum nun offiziell begonnen. Wie die Stadt Berlin auf ihrem Portal berichtet, hat sich die Expertenkommission am Donnerstag konstituiert; der Aufsichtsrat des Krankenhauses hatte sie in Auftrag gegeben. Bei der Aufarbeitung gehe es auch um die Frage, ob es grundlegende Defizite in Hygiene und Organisation der Klinik gebe und ob dies zu einem Fehlverhalten beim Ausbruch geführt habe, teilte die Kommission mit.
Der Potsdamer Corona-Kommission gehören 13 Mitglieder an. Leiten soll das Gremium neben Brandenburgs früherer Gesundheitsministerin Anita Tack (Linke) der Virologe Frank Torsten Hufert, der seit 2014 Direktor des Instituts für Mikrobiologie und Virologie der Medizinischen Hochschule Brandenburg ist. Darüber hinaus gehören der Kommission eine Reihe von Gesundheits- und Rechtsexperten, Krankenhausbauspezialisten, Gewerkschaftern und Organisationsspezialisten an, berichten die Potsdamer Neueste Nachrichten.
Die Experten in der Corona-Kommission sollen in einem zweiten Schritt auch „Empfehlungen für die Optimierung der Unternehmenskultur und des Betriebsklimas abgeben“ und Vorschläge für eine künftig verbesserte Zusammenarbeit zwischen der Klinikum-Spitze, dem Aufsichtsrat, der Stadt als Gesellschafter und den Stadtverordneten machen, heißt es weiter in dem Bericht. Der Abschlussbericht solle in spätestens sechs Monaten dem Aufsichtsrat und der Stadtverordnetenversammlung vorgelegt werden, in drei Monaten ein Zwischenbericht.
Im Bergmann-Klinikum sind seit 26. März insgesamt 44 Menschen verstorben, die an Covid-19 erkrankt waren.