Die Bundesdirektorenkonferenz (BDK) fordert bessere Versorgungsstrukturen für Menschen mit herausforderndem Verhalten. In der Akutpsychiatrie müssen Patienten immer wieder entlassen werden, für die es keine adäquate Unterkunft oder geeignete therapeutische Angebote gibt, kritisiert der Verband leitender Ärztinnen und Ärzte aus Psychiatrie und Psychotherapie. Betroffen seien beispielsweise Menschen mit einer Schizophrenie, schweren affektiven Störungen oder suchtgeschädigte Menschen. Oftmals sei das Problem den unterschiedlichen Landesmodellen in der Eingliederungshilfe oder den zu wenig verschränkten Sozialgesetzbüchern geschuldet. „Diese Situation führt zu einem Teufelskreis, in dem Patienten länger als nötig in der Akutpsychiatrie verbleiben. Das blockiert zum einen die Betten in der Akutpsychiatrie und zum anderen benötigen die Menschen eine langfristig ausgelegte rehabilitative und spezialisierte Versorgung“, so der Verband.
Die Bedürfnisse und Anforderungen dieser oft als "Systemsprenger" bezeichneten Menschen gehen demnach über traditionelle und bestehende Versorgungsstrukturen hinaus. Die BDK fordert daher mehr Wohnraum und gesellschaftliche Akzeptanz, um Übergänge in kleinere besondere Wohnformen zu schaffen. In der regionalen Versorgung brauche es neue Strukturen und Förderungen der Eingliederungshilfe. Für viele der guten Modelle mit hohem Personalaufwand gebe es derzeit in den geschlossenen Wohnbereichen für die Versorgung und Betreuung von Menschen mit herausforderndem Verhalten keine höhere Vergütung als im offenen Bereich. „Das geht an der Realität vorbei und verhindert Veränderung“, so die BDK.
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