Der Bundesverband Managed Care (BMC) macht zur anstehenden Verstetigung des Innovationsfonds über 2024 hinaus neun Vorschläge zur Weiterentwicklung. In einer Mitteilung kritisiert der Verband, dass der Fonds bislang sein Ziel verfehle, die Versorgung strukturell und flächendeckend zu verbessern.
Zwar habe der Innovationsfonds seit seiner Gründung das Innovationsklima im Gesundheitssystem erheblich verbessert, beteiligte Akteure zu innovativen Ideen ermuntert und vielfältige neue Kooperationen ermöglicht, doch schöpfe er laut BMC-Vorstandsvorsitzenden Lutz Hager bei weitem nicht sein Potenzial aus. Insbesondere seien trotz zahlreicher positiv bewerteter Projekte noch keine Anpassungen der Regelversorgung erfolgt, kritisiert Hager und appelliert, Innovationsfondsprojekte und die Erkenntnisse für strukturelle Veränderungen zu nutzen – und insbesondere um diese voranzutreiben. Dies müsse der Leitgedanke bei der anstehenden Verstetigung des Innovationsfonds sein, der aktuell noch bis 2024 befristet ist. „Wir brauchen eine Innovationsinfrastruktur, die neue Versorgungsmodelle von der Idee über die Erprobung bis zur Implementierung in der Regelversorgung unterstützt“, so Hager.
Der BMC schlägt unter anderem vor:
- Innovationen müssen Strukturen der Regelversorgung umformen: Um Erkenntnisse aus dem Innovationsfonds in der Regelversorgung zu implementieren, muss der Gemeinsame Bundesausschuss die Erfordernisse für die Überführung in einem Pflichtenheft zusammenführen und den Prozess zur Nachverfolgung sowie Koordinierung an das BMG übergeben.
- Einzelprojekte zu Themenclustern bündeln und Erkenntnisse zusammenführen, um Synergien und Lernkurveneffekte zu generieren. Projektergebnisse können so aufeinander abgestimmt in der Regelversorgung implementiert werden.
- Neue Projekte konsequent aus Patient:innenperspektive konzipieren und bewerten. Eine angemessene Patient:innenbeteiligung von Beginn an muss eine Voraussetzung für eine Förderzusage sein.
- Bürokratie abbauen. Musterverträge, einheitliche Prozesse und eine retrospektive Rechenschaftspflicht vereinfachen Verfahren. So können für die Umsetzung etwa auch verstärkt Akteur:innen aus der ambulanten Versorgung als Partner:innen gewonnen werden.
Der BMC setzt sich für die Weiterentwicklung des Gesundheitssystems ein und hat 230 Mitglieder. Hier geht es zum Positionspapier.