Jahresergebnis

Corona-Pandemie: Ortenau Klinikum erwartet Millionendefizit

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Corona-Pandemie: Ortenau Klinikum erwartet Millionendefizit
© Pixabay/Bru-nO

Die Corona-Pandemie wird die Bilanz des Ortenau Klinikums im Jahr 2020 kräftig verhageln. Das geht aus dem Nachtragswirtschaftsplan 2020 für den Klinikverbund hervor, den der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken des Ortenaukreises beraten und dem Kreistag mit großer Mehrheit zum Beschluss empfohlen hat.

Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass sich die Bilanz um sechs Millionen Euro verbessert, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikverbunds. Die Corona-Pandemie beschert dem Klinikverbund in 2020 einen zusätzlichen Verlust von rund 16,5 Millionen Euro. Das Ortenau Klinikum erwarte damit ein negatives Bilanzergebnis für 2020 von rund 29,4 Millionen Euro.

Mitte März hatte die Bundesregierung an die Krankenhäuser in Deutschland appelliert, alle planbaren Aufnahmen, Operationen und Eingriffe auf unbestimmte Zeit zu verschieben und Kapazitäten an Intensiv- und Beatmungsplätzen deutlich auszubauen. Die vorsorglichen Maßnahmen bedeuteten für die Kliniken erhebliche Erlösausfälle und Zusatzkosten, heißt es weiter. Insbesondere stellen die Erlösausfälle bei ambulanten Leistungen sowie Wahlleistungen ein großes wirtschaftliches Problem dar.

Darüber hinaus ergeben sich durch die Pandemie bei den Personalaufwendungen Veränderungen. So schlage die aufgrund der Urlaubssperre gewährte verlängerte Übertragung von Resturlaub nach 2021 für 2020 mit rund vier Millionen Euro in Form einer erhöhten Rückstellung zu Buche. Auch steigen die Aufwendungen im Personalbereich aufgrund einer Zulage, die der Ausschuss für Gesundheit und Kliniken den Klinik-Mitarbeiter zugesprochen hat, die im Rahmen der Corona-Pandemie in besonderer Weise belastet waren. Die Zulage könne in Summe bis zu zwei Millionen Euro betragen und werde nach Abstimmung mit dem Gesamtpersonalrat voraussichtlich im Herbst 2020 ausgezahlt.

„Eine realistische Einschätzung des voraussichtlichen Betriebsergebnisses des Ortenau Klinikums für das Jahr 2020 ist zum jetzigen Zeitpunkt, aufgrund der laufenden Corona-Pandemie, mit sehr vielen Unsicherheiten behaftet“, so Geschäftsführer Christian Keller. „Sicher ist jedoch, dass der Ende März vom Bund aufgespannte Schutzschirm für die Kliniken, das „COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz“, nicht ausreicht, um die Erlösausfälle und Zusatzkosten wie damals versprochen vollständig auszugleichen“. Dies zeige auch das Ergebnis einer repräsentativen Befragung der Kliniken in Deutschland durch das Deutsche Krankenhausinstitut (DKI). Zwar erwarte das Ortenau Klinikum von Bund und Land rund 55 Millionen Euro Unterstützung aus dem Corona-Schutzschirm. Zugleich würden jedoch rund 16,5 Millionen Euro nicht ausgeglichen und als zusätzlicher Verlust in der Bilanz des Ortenau Klinikums zu Buche schlagen.

Autor

 Christina Spies

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