Eine Schadsoftware hat am Wochenende Kliniken und Fachschulen der SRH Holding lahmgelegt. Wie die Badische Neueste Nachrichten (BNN) berichtet, sind mehrere Kliniken und Bildungseinrichtungen betroffen, unter anderem das Klinikum in Karlsbad-Langensteinbach. Vorsorglich wurden alle Einrichtungen, die an ein Rechenzentrum in Karlsruhe angeschlossen sind, vom Netz genommen. Die Kommunikation per Mail funktioniere nicht mehr und auch bei der Telefonie gebe es Probleme. Die Patientendokumentation erfolgt analog. Unklar ist, woher der Angriff kam. "Wir sind noch in der Forschungsphase", zitiert die BNN den SRH-Sprecher Martin Kussler.
Krankenhäuser geraten immer wieder in das Visier von Hackern. Mitte Juli wurde das Klinikum Wolfenbüttel von Hackern mit einem Verschlüsselungstrojaner um Lösegeld erpresst. Laut Klinikum konnte der Angriff rasch eingedämmt werden. Anfang August liefen alle klinischen Systeme wieder. Ein Einzelfall ist das Beispiel aus Wolfenbüttel nicht. Allein im vergangenen Jahr wurden 43 Angriffe auf Gesundheitsdienstleister registriert, unter anderem war die Düsseldorfer Uniklinik betroffen und für 13 Tage von der Notfallversorgung abgemeldet. 2016 hat das Lukaskrankenhaus Neuss einen Hackerangriff mit Erpressungsversuch abgewehrt. Die Sicherheitsstandards wurden seitdem verschärft.