Das Klinikum Darmstadt und Agaplesion haben einen weiteren Schritt zur Gründung einer gemeinsamen Klinikholding geschafft.
Oberbürgermeister Hanno Benz und Stadtkämmerer André Schellenberg haben gemeinsam mit Agaplesion-CEO Markus Horneber und seinem Stellvertreter, Jörg Marx, den „Letter of Intent“ (LOI) unterzeichnet. Beide Parteien wollen in Darmstadt eine Holding gründen, die das Klinikum Darmstadt und das Agaplesion Elisabethenstift unter einem Dach vereint.
Demnach bilden die Gesellschafter (Stadt Darmstadt und Agaplesion) die geplante Holding zu jeweils 50 Prozent. Beide Gesellschafter geben ihre Krankenhäuser zu 60 Prozent an die Holding, 40 Prozent verbleiben bei den bisherigen Gesellschaftern.
In Vorgesprächen mit Ministerien, Kartellamt und weiteren Entscheidungsträgern habe man geklärt, ob es den bundesweit ersten Zusammenschluss zwischen einem kommunalen und einem kirchlichen Krankenhaus geben kann. "Die Signale waren positiv, deshalb soll es jetzt an die konkrete Umsetzung gehen", teilten beide Unternehmen mit. Anträge für die dafür benötigen Fördermittel will man spätestens im November stellen.
"Die Gesellschafter machen mit diesem wichtigen Schritt deutlich, dass sie es ernst meinen mit dem Ziel, eine Holding zu gründen", lobt Barbara Voß, Leiterin der Landesvertretung Hessen der Techniker Krankenkasse. Die Patienten würden von dem breiteren Behandlungsspektrum profitieren, das durch den Zusammenschluss entstehen wird. "Wir hoffen sehr, dass das ambitionierte und weitsichtige Vorhaben in Darmstadt Erfolg hat und damit auch auf andere Regionen und andere Kliniken in Hessen ausstrahlen wird", so Voß.
Es folgt nun auf beiden Seiten eine Unternehmensprüfung, die Erstellung eines Business Case und die Entwicklung des medizinischen Konzeptes, letzteres in Abstimmung mit dem hessischen Gesundheitsministerium. Anfang Juli soll die gegenseitige Überprüfung hinsichtlich der finanziellen, rechtlichen, steuerlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse, einschließlich gegenseitiger Besichtigungen der Betriebsgelände, abgeschlossen sein. Parallel dazu soll es auch gemeinsame Sprechstunden in beiden Krankenhäusern geben, an denen Mitarbeitende die Möglichkeiten haben, den Geschäftsführern beider Häuser Fragen zu stellen.
Im Herbst soll das Projekt soweit sein, dass es in den betreffenden Gremien der Stadt Darmstadt und bei Agaplesion beraten und beschlossen werden kann. Der Zeitplan sieht die Gründung der Holding zum 1. Januar 2025 vor.