Kooperation in Südhessen

„Reinkultur wird es immer weniger geben“

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  • 14.05.2024

Das Klinikum Darmstadt und Agaplesion planen in Südhessen die erste christlich-kommunale Krankenhausholding. Clemens Maurer und Markus Horneber sprechen mit f&w über die Beweggründe, Ziele und größten Knackpunkte in den Gesprächen zwischen dem städtischen Krankenhaus und dem Elisabethenstift.

Herr Horneber, Herr Maurer, wie ist die Idee einer Konzernbildung in Darmstadt entstanden?

Maurer: In ersten informellen Gesprächen haben wir festgestellt, dass wir aktuelle Krankenhausthemen ähnlich bewerten. Vor dem Hintergrund der Reform und der Leistungsgruppen, aber auch natürlich wegen des Fachkräftemangels sind wir uns einig, dass wir unsere Krankenhäuser neu ausrichten müssen. In Darmstadt gibt es drei Krankenhäuser, wir sind das größte, das Elisabethenstift das zweitgrößte. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam viele neue Möglichkeiten haben, die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Horneber: Ich muss gestehen: Am Anfang hat mir schon die Fantasie gefehlt. Aber je tiefer wir in die Diskussion eingestiegen sind und je mehr Herr Lauterbach seine irrwitzigen Überlegungen zur Gesundheitsreform forciert hat, desto mehr habe ich mir gedacht: Es ist richtig gut, selbst die Initiative zu ergreifen, unternehmerisch zu handeln und die Versorgung in Darmstadt noch besser zu machen. Ein schönes Akronym haben wir auch schon: DGVVM – das Darmstädter Gesundheitsversorgungsverbesserungsmodell! Aber Spaß beiseite: Es ist ein sehr komplexes Projekt. Aber wenn wir es schaffen, wovon ich ausgehe, dann kann es auch ein Modell für andere Regionen sein, um Brücken zu bauen zwischen kommunal und christlich.

Welche konkreten Verbesserungen erwarten Sie?

Maurer: In bestimmten Bereichen wollen wir vor dem Hintergrund der Krankenhausreform Leistungsgruppen zusammenzulegen und so verdichten, dass wir auch zukünftig alle Mindestmengen erreichen und Strukturvorgaben erfüllen können. Das klare Signal an die Bürgerinnen und unsere Mitarbeitenden lautet: Nichts geht verloren. Wenn wir Doppelstrukturen abbauen, können wir andere Einheiten vergrößern. Ein großer Vorteil ist, dass beide Standorte nahe beieinander liegen. Das ist eine gute Grundlage dafür, dass wir in der Zukunft auch formal ein Krankenhaus werden können.

Ist die Holding das erklärte Ziel oder nur eine von mehreren Möglichkeiten der Zusammenarbeit?

Horneber: Wir planen eine Holding für beide Krankenhäuser mit einer 50:50 Beteiligung von Agaplesion und der Stadt Darmstadt. Irgendwann werden wir vielleicht auch zu einem Krankenhaus verschmelzen. Wichtig wird es sein, die Kompetenzen und die Besonderheiten der Standorte unter einem Dach weiter zu Geltung zu bringen.

Wie tief darf die Integration gehen? Gibt es eine Exitstrategie?

Maurer: Wir sind uns einig, dass wir eine Lösung anstreben, die auf Dauer angelegt ist. Alles andere wäre nicht glaubwürdig.

Die Krankenhausreform zielt auf mehr Abstimmung, das hätten Sie ohnehin tun müssen. Warum gleich eine Konzernbildung?

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