Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) begrüßt die Ankündigung von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD), über einen Härtefallfonds die Liquidität der Kliniken zu sichern. „Nun muss alles getan werden, damit die zugesagten Finanzmittel schnellstmöglich bei den Kliniken ankommen“, sagt der Vorstandsvorsitzende der DKG Dr. Gerald Gaß.
Das Auszahlungsverfahren müsse so gestaltet sein, dass spätestens im Januar Geld fließt und die Liquiditätsengpässe der Krankenhäuser reduziert werden. Aktuell müssten zahlreiche Krankenhäuser Überbrückungskredite in Anspruch nehmen, um Löhne und Gehälter sowie Rechnungen fristgerecht zahlen zu können. „Wir vertrauen darauf, dass auf die Worte Taten folgen“, sagt Gaß.
Auch die Umsetzung der Gas- und Strompreisbremse sei nun schnell erforderlich. „Wir stehen sofort bereit, bei der Umsetzung zu helfen. Wichtig ist, dass die Hilfen schnell und unbürokratisch an die Krankenhäuser ausgezahlt werden, damit die Liquidität in den letzten Wochen des Jahres gesichert wird und die Kliniken ihre Wirtschaftspläne für 2023 aufstellen können“, so Gaß.
KBV: Hilfsprogramme müssen auch für Praxen gelten
Kritik kommt von der Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV). Trotz Strom‐ und Gaspreisbremse stünden die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte insbesondere aus den Hochenergiefächern vor einer ähnlichen Situation wie die Krankenhäuser, sagt KBV-Vorstand Dr. Andreas Gassen. "Für sie muss es daher auch entsprechende Hilfsprogramme geben.“
Die enorme Steigerung der Energiekosten treffe Praxen schwer, da Geräte wie MRT oder CT einen hohen Stromverbrauch haben. "Ein einziges MRT‐Gerät verbraucht jährlich eine Strommenge, mit der ein durchschnittlicher Zwei‐Personen‐Haushalt mehr als 30 Jahre auskommen könnte", sagt Gassen. "Explodierende Energiepreise könnten dazu führen, dass Praxen für diese Leistungen draufzahlen und sie folglich nicht mehr erbringen können. Deshalb ist eine Unterstützung der Politik so wichtig.“
Es ist unabdingbar, dass auch die niedergelassenen Praxen in die geplanten Härtefallregelungen aufgenommen werden, um die exorbitant gestiegenen und weiter steigenden #Energiekosten abzufedern. #Gesundheitsversorgungpic.twitter.com/jBHPqmqWYS
— Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) (@kbv4u) November 2, 2022