Die Klinikbranche steht vor einem "phänomenalen Umbruch", sagte Hubert Connemann, Vorstandsvorsitzender der Landesgruppe Hessen vom Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) zum Start der 71. Jahrestagung. Angesichts vieler Krisen sei der Fachkräftemangel im Gesundheitswesen auf einen neuen Höchststand gestiegen. "Die alten Regeln gelten nicht mehr, die neuen sind noch nicht gefunden", so Connemann.
Dass der Unmut vieler Häuser in diesem Umfeld steige, attestiert auch Andreas Beivers, Professor von der Hochschule Fresenius München. Prognosen für die Zukunft der Krankenhäuser seien derzeit schwer zu treffen. Um den "Change" zu schaffen, gehe es vor allem nicht nur darum, Personal anzuwerben, sondern auch darum, die Qualität zu sichern und Karrierepfade zu ermöglichen. Auf dem Weg hin zur Ambulantisierung empfiehlt Beivers außerdem, die Patienten nicht zu vergessen, damit die Ambulantisierung nicht in einem "Nullsummenspiel" ende.
Jochen Schütz, Geschäftsführer Personal und Finanzen bei Vitos berichtete, wie sein Unternehmen in den vergangenen rund zehn Jahren eine neue Personalstrategie umgesetzt hat. In diesem Jahr wurden zudem eine HR-Kommunikation etabliert, die die Unternehmenskommunikation und Personalabteilung unter einem Dach vereint, sowie verschiedene Social Media-Kanäle aktiviert. "Ein konsequentes Umdenken ist absolut notwendig, genauso wie ein gesundes Mindset", so Schütz.
Bei der zweitägigen VKD-Tagung mit dem Motto „Erfolgsfaktor Human Resources“ wird es neben der Personalgewinnung auch um die Themen Krankenhausfinanzierung und -planung sowie Digitalisierung und Kommunikation gehen.