Self Tracking Report 2022

Deutsche wollen Gesundheitsdaten freigeben

  • Digitalisierung
Deutsche wollen Gesundheitsdaten freigeben
Doctor working at the medical network on the tablet at the background of the city. © GettyImages/Natali_Mis

Das Smartphone ist das beliebteste Messinstrument für Gesundheits- und Krankheitswerte der Deutschen - das zeigt der Self Tracking Report 2022. Laut der Studie steht für die meisten Befragten weniger der Datenschutz, sondern vielmehr eine sinnvolle Datenanwendung für eine bessere Medizin und Prävention im Vordergrund. "Die Ergebnisse sind gegen alle Erwartungen ausgefallen", sagt Klaus Hurrelmann, von der Hertie School Berlin und Koordinator der Studie, bei der Vorstellung der Ergebnisse am Mittwoch. "Die Selbst-Vermessung der Gesundheitsdaten ist so hoch, wie wir es alle nicht erwartet haben. Das ist revolutionär." Gemeinsam mit Alexander Schachinger, Gründer und Geschäftsführer von EPatient Analytics, und Sylvia Thun, Direktorin für E-Health am Berlin Institute of Health der Charité, hat er den Self Tracking Report geleitet. 5.000 Deutsche haben an der Studie im März teilgenommen. Insgesamt 6.240 Datensätze wurden bisher ausgewertertet. Im Fokus des Fragebogens standen die Soziodemografie, der Gesundheitszustand und Krankheiten, Gerätebesitz, Vitalwerte sowie Anwendungsszenarien. 

Vier von fünf Deutschen für Forschungsdatenbank

78 Prozent der Befragten sind Gesundheits-Tracker, davon 42 Prozent digital. 75 Prozent messen ihr Gewicht, 38 Prozent ihren Blutdruck, 35 Prozent die Bewegung und Schritte, 23 Prozent sportliche Aktivitäten, 20 Prozent ihre Schlafqualität, 13 Prozent ihren Blutzucker, 10 Prozent Stresssymptome sowie 10 Prozent ihre Schmerzsymptome. Vier von fünf Deutschen befürworten laut Report eine nationale Forschungsdatenbank, gefüllt mit ihren Patientendaten und sieben von zehn Deutschen sind für die sinnvolle Anwendung ihrer Gesundheitsdaten aus dem Smartphone, beispielsweise für das Einfließen in ihre Patientenakte für eine bessere Behandlung. Ebenfalls wünschten sich sieben von zehn Deutschen bei Verschlechterung ihrer Vitalwerte automatisch eine Meldung auf ihr Handy auf Grundlage ihrer Daten aus der elektronischen Patientenakte und drei von vier Bürgern wünschen sich auf Basis ihrer individuellen Vitalwerte für sie zugeschnittene Präventionsangebote von ihrer Krankenkasse. Die insgesamt 18 abgefragten Anwendungsszenarien zeigten ein klares Bild, so die Leiter des Tracking Reports: Die Deutschen wünschen sich die Nutzung der Gesundheitsdaten von ihren Smartphones, Smartwatches und Trackern kollektiv für bessere Medizinforschung sowie für eine bessere Behandlung und individuelle Präventionsangebote. "Eine konsequente Digitalisierungsstrategie würde auf große Zustimmung stoßen. Viele warten geradezu darauf.” so Klaus Hurrelmann. 

Autor

 Anika Pfeiffer

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