Diakovere rutscht weiter in die roten Zahlen: Niedersachsens größter gemeinnütziger Sozial- und Gesundheitskonzern hat das Geschäftsjahr 2022 mit einem Gesamtertrag von rund 395 Millionen Euro und einem negativen Jahresergebnis von 2,1 Millionen Euro abgeschlossen. Zwar hat das Unternehmen den Ertrag um sieben Millionen Euro gesteigert; das Defizit fällt jedoch höher aus als noch im vergangenen Jahr (400.000 Euro).
In Anbetracht der Marktlage und der politischen Rahmenbedingungen sei das ein ordentliches Ergebnis, sagt Diakovere-Aufsichtsratsvorsitzender Hans-Ulrich Anke. Gleichzeitig habe der Konzern durch weitere umfangreiche Investitionen an seiner Zukunft gebaut, die ein neu aufgestelltes Führungstrio gestaltet: Neben Stefan David als Vorsitzendem der Geschäftsführung gehören jetzt Pastorin Sabine Jung als Theologische Geschäftsführerin und Christian Unzicker als Medizinischer Geschäftsführer dazu.
2023 bleibt herausfordernd
Im Jahr 2022 wurden circa 35 Millionen Euro investive Mittel aufgewendet. 2022 war der Krieg in der Ukraine Schwerpunkt in vielen Bereichen des Unternehmens. Gestiegene Preise belasteten die Konzernbilanz, außerdem sorgten Lieferkettenschwierigkeiten für Verzögerungen bei den Diakovere-Bauprojekten. Auch das neue Wirtschaftsjahr 2023 entwickle sich vor allem im Krankenhausbereich weiter anspruchsvoll. „Wir leiden unter einem politischen System, das zum Ziel hat, Überangebote im Klinikbereich abzubauen. Dazu fehlen Investitionsmittel, und vor allem klare Vorgaben auf Bundesebene“, so Unzicker. Auch der Basisfallwert finanziere die Krankenhäuser nur unzureichend: „Bei 8 Prozent Kostensteigerung sind 4,3 Prozent einfach zu wenig“, so der Krankenhausmanager. Es sei zudem unklar, wohin die Berliner Krankenhausreform am Ende führe.
Diakovere ist Niedersachsens größtes gemeinnütziges Unternehmen im Gesundheits-, Sozial- und Bildungsbereich mit Sitz in Hannover. Mehr als 5.400 Menschen in 89 verschiedenen Berufen arbeiten bei Diakovere: In den drei Krankenhäusern Annastift, Friederikenstift und Henriettenstift einschließlich einer Rehabilitationseinrichtung für Schwerunfallverletzte, in der Jugend-, Alten- und Behindertenhilfe, der Palliativmedizin und dem Hospiz. Rund 138.000 Menschen behandeln die Diakovere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jährlich; davon über ein Drittel stationär und fast zwei Drittel ambulant.