Spiegel-Interview von Jens Baas

DKG-Chef Gaß findet scharfe Worte

  • Krankenhausplanung
DKG-Chef Gaß findet scharfe Worte
Dr. Jens Baas (Foto: Techniker Krankenkasse), Dr. Gerald Gaß (Foto: Georg Lopata/DKG)

TK-Chef Jens Baas hat in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ eine massive Bettenschließung gefordert. DKG-Chef kontert mit der Forderung, die Zahl der Krankenkassen deutlich zu verringern. 

Jens Baas, Chef der Techniker Krankenkasse, hatte im Interview mit dem „Spiegel“ erklärt, dass man auf ein Drittel der Krankenhausbetten verzichten könne. Gerald Gaß, Chef der Deutschen Krankenhausgesellschaft reagierte auf das Interview mit einer scharfen Replik: „Krankenkassen, wie die Techniker Krankenkasse und ihr Vorsitzender, die nach Einsparmöglichkeiten im Gesundheitswesen suchen, sollten zu allererst die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) selbst in ihre Überlegungen einbeziehen, denn von der Unwirtschaftlichkeit, die dort gehoben werden können, haben sie Ahnung. Noch ist der Konsolidierungsprozess bei den Krankenkassen nicht so weit fortgeschritten, wie vor über zehn Jahren von der damaligen Bundesgesundheitsministerin vorgesehen. 30 bis 40 Krankenkassen waren damals das Ziel und wären sowohl unter wirtschaftlichkeits-, als auch unter Wettbewerbsaspekten absolut ausreichend. Die dadurch eingesparten Gehälter für Vorstände, Verwaltungskosten- und Marketingausgaben sind gute und einfache Möglichkeiten Gelder der Versicherten einzusparen, die dann für die Versorgung zur Verfügung stünden.“

Baas monierte außerdem, dass die Pandemiegesetze die Kassen vier Milliarden Euro pro Jahr gekostet hätten, während gleichzeitig weniger Patienten ins Krankenhaus gegangen seien. Dabei sei es nicht immer schlecht gewesen, dass Patienten zu Hause geblieben seien. Diese Argumentation bezeichnete DKG-Chef Gaß als „zynisch“ und als Schlag ins Gesicht jedes Patienten. Aufhänger für das Spiegel-Interview von Baas war das Finanzloch der Kassen von derzeit 17 Milliarden Euro. Um die Finanzierung dieser Lücke wird dieser Tagen gerungen. Baas beklagte  die aus seiner Sicht teilweise unnützen Gesetze der zurückliegenden Jahre. „Allein die Gesetze der vergangenen fünf Jahre kosten uns als gesetzliche Krankenversicherung elf Milliarden Euro. Jedes Jahr. Ohne die hätten wir kein Finanzproblem."
 

Autor

 Jens Mau

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