Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands (VKD) fordert eine langfristige Perspektive für den Klinikrettungsschirm. "Die jetzt vom Bundesgesundheitsministerium den Krankenhäusern präsentierte Rechtsverordnung für weitere Ausgleichszahlungen stellt weniger als ein Almosen dar. Unter einem Rettungsschirm stellen wir uns kein so löchriges Gebilde vor“, so erklärt VKD-Präsident Dr. Josef Düllings.
Er verweist dabei auf die vielen mit Covid infizierte Patienten und gleichzeitig fehlende 20 Prozent der Mitarbeiter in der Pflege, weil diese selbst erkrankt oder in Quarantäne sind. "Dadurch musste vielfach das Versorgungsangebot schon reduziert werden. Die Folge sind sehr hohe Erlösverluste, die nicht einfach kompensiert werden können." Eine Überlastung des Gesundheitswesens, wie sie Bundesgesundheitsminister Lauterbach für den Herbst drohend voraussagt, sieht der VKD vielfach vor Ort schon eingetreten.
Die Verlängerung der Ausgleichszahlungen um einen Monat und der Versorgungszuschläge bis Ende Juni reichen laut VKD nicht aus. "Wir werden definitiv nicht in diesem und auch nicht im kommenden Jahr einfach so zum Regelbetrieb zurückkehren können. So steht es übrigens auch im Referentenentwurf."
Es müsse eine weitere Anschlussregelung geben, die nicht von Monat zu Monat verlängert wird. Der VKD stimmt mit der Forderung der Deutschen Krankenhausgesellschaft überein, dass der Bundesgesundheitsminister dafür eine Arbeitsgruppe unter Einbeziehung von Praktikern einberuft, die grundsätzlich Rettungsschirminstrumente festlegt, um langfristig die wirtschaftliche Stabilität der Krankenhäuser zu sichern.