In dem 400-Seelendorf Urleben ist der erste von vier geplanten Gesundheitskiosken in Thüringen eröffnet worden. Die Bevölkerung kann sich in dem Holzbau niedrigschwellig zu gesundheitlichen und sozialen Belangen beraten lassen. Dank Telemedizin sollen die Menschen für Untersuchungen auch nicht mehr weit fahren müssen.
Der ländliche Raum ist vielerorts von strukturellem und demographischem Wandel geprägt. So auch die Thüringer Dorfregion Seltenrain im Unstrut-Hainich-Kreis, nordwestlich von Erfurt. Der zunehmend entfernte Zugang zu Gesundheits- und Pflegedienstleistungen sowie die schlechtere mobile Anbindung an gesundheitliche Versorgung bei gleichzeitig alternder Bevölkerung vermindert die Lebensqualität auf dem Land. Zusätzlich fehlen Ansprechpartner, die bedarfsgerecht informieren und helfen. Die Gesundheitskioske werden als neue, ergänzende Funktion an den zentralen Bushaltestellen der beteiligten Gemeinden umgesetzt. Weitere Projektstandorte sind im Gespräch.
Bundesweit 1.000 Gesundheitskioske geplant
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte vor wenigen Wochen sein Konzept für die Einführung von Gesundheitskiosken in sozial schwachen Regionen vorgestellt. Durch Prävention und Betreuung sollen die Gesundheitskosten mithilfe der Kioske sinken, so die Annahme. Vater dieser Idee ist Helmut Hildebrandt, der Gründer des „Gesunden Kinzigtals“. Langfristig sollen 1.000 Gesundheitskioske bundesweit aufgebaut werden.
Gesundes Landleben GmbH wird künftiger Träger der Gesundheitskioske
Träger der Gesundheitskioske ist die im Oktober 2022 gegründete Gesellschaft Gesundes Landleben. Gründer sind die Stiftung Landleben gemeinsam mit dem Hamburger Sozialunternehmen OptiMedis AG, das u. a. umfangreiche Erfahrungen in der Ausgestaltung und Umsetzung dieses Gesundheitskonzeptes in Hamburg Billstedt/Horn gemacht hat. In den Gesundheitskiosken soll es feste Sprechstunden geben.